Sowohl Jan-Lennard Struff als auch Daniel Altmaier und Dominik Koepfer haben ihre Teams für 2025 neu aufgestellt.

Das Ende einer Tennissaison bedeutet in einigen Fällen auch das Ende einer Trainer-Spieler-Partnerschaft. Denn die Off-Season, die im Tennis durchaus kurzgehalten ist, bietet Spielerinnen und Spielern die Möglichkeit, sich mit neuen Coaches auf die kommende Saison vorzubereiten.

Novak Djokovic stockte beispielsweise sein Team mit seinem früheren Rivalen Andy Murray auf. Iga Swiatek bereitete sich auf 2025 mit dem Belgier Wim Fisette vor, der sie auch zukünftig begleiten soll, und Elena Rybakina vertraut seit Neuestem auf das Wissen von Goran Ivanisevic.

Doch auch drei deutsche Tennisspieler, die allesamt über einen Großteil der Saison 2024 in dem Top 100 platziert waren, stellten sich neu auf.

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Nach den US Open gab Iga Swiatek bekannt, in Zukunft nicht mehr mit Tomasz Wiktorowski zu arbeiten. Nun wird sie von Wim Fisette gecoacht.

Nach den US Open gab Iga Swiatek bekannt, in Zukunft nicht mehr mit Tomasz Wiktorowski zu arbeiten. Nun wird sie von Wim Fisette gecoacht.

Jan-Lennard Struff: "Es war eine unglaubliche Reise seit 2015"

Bereits im September kündigte Jan-Lennard Struff an, künftig getrennte Wege mit Coach Carsten Arriens zu gehen – nach neun Jahren der erfolgreichen Zusammenarbeit. „Es war eine unglaubliche Reise seit 2015. Danke für deine Inspiration, deinen Fokus, deine Entschlossenheit, deinen Glauben, deine Leidenschaft und dein Herz während dieser ganzen Zeit, Carsten! Ich kann definitiv sagen, dass dies alles ohne dich nicht möglich gewesen wäre“, schrieb Struff via Instagram.

Im Gespräch mit Tennis Channel DE berichtete der Top-50-Spieler im Oktober, dass er weiterhin mit Marvin Netuschil, einem Kumpel und Ex-Profi arbeiten wird, der Struffs Team seit Januar 2023 unterstützte. Auch Uwe Liedtke, Struffs Fitnesscoach und Physio, bleibe weiterhin fester Bestandteil der Mannschaft.

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Doch kurz vor dem Start der Saison folgte nun ein Post von Struffs Management. „Jan-Lennard Struff und Marvin Netuschil haben einvernehmlich beschlossen, ihre berufliche Zusammenarbeit nicht weiter zu verfolgen. Der Grund dafür ist der Wunsch, Privates und Berufliches künftig trennen zu wollen“, hieß es in dem Schreiben.

„Ich blicke absolut positiv und sehr gerne auf die Zusammenarbeit mit Marvin zurück. Wir haben extrem große Erfolge gefeiert, darunter mein aktuelles ATP-Karrierehoch von 21, Comeback Player of the year 2023 und das Finale beim ATP 1000 Masters in Madrid. Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute und bin überzeugt, dass Marvin auch weiterhin großen Erfolg als Trainer haben wird“, bedankte sich Struff.

Ob und wie der Posten von Netuschil neu besetzt wird, ist derzeit unbekannt. Klar ist aber, dass der 34-Jährige aktuell von seinem Fitnesscoach Lietdke im Rahmen der Australian Open begleitet wird. Dort steigt er am Montag, den 13. Januar 2025, ins Turniergeschehen mit seinem Erstrunden-Duell gegen Felix Auger-Aliassime ein.

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Auch Dominik Koepfer mit neuem Trainer-Aufgebot

Etwas anders hingegen sieht der Saisonstart für Dominik Koepfer aus. Der 30-Jährige kämpfte sich in den vergangenen zwei Jahren nach einer Arm-Verletzung wieder zurück in die Top 100, aus denen er kurz vor Beginn der Saison wieder rausgefallen ist. Mit Weltranglistenplatz 102 hatte der gebürtige Furtwanger daher nur einen Platz in der Qualifikation inne. Diese führte er aber als Topgesetzter an.

Bei dem Sprung zurück unter die Top 100 soll ihm in Zukunft aber auch ein neues Team helfen. Ende 2024 trennte sich Koepfer nämlich von seinem langjährigen Wegbegleiter und Trainer Rhyne Williams. „Danke für die Möglichkeit, dein Coach zu sein. Es war mir ein Privileg, mit dir in all den Höhen und Tiefen über die Jahre zu arbeiten“, schrieb der US-Amerikaner via Instagram. „Ich weiß, dass dieses kitschige Zeug einfach nicht unser Still ist, aber verdammt, wir hatten eine epische Reise und ich bin immer superstolz auf dich. Ein Hoch auf ein gesundes 2025, Boss!“, führte er aus.

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Nun arbeitet Koepfer mit niemand geringerem als Carsten Arriens, dem nun Ex-Coach von Struff. Gemeinsam bereiteten sich die beiden mit Sebastian Schweikert, einem Athletiktrainer und Physiotherapeut, im Dezember in der Rafael Nadal Academy auf Mallorca auf die neue Saison vor.

Diese startete für Koepfer bei einem Challenger-Turnier in Canberra, wo er die Titelverteidigung anstrebte. Allerdings kassierte er eine Erstrunden-Niederlage gegen den Franzosen Harold Mayot.

Spielpraxis sammelte Koepfer dann aber in der Qualifikation in Melbourne, wo er sich über drei enge Matches einen Platz im Hauptfeld erkämpfte. Dort bekommt er es nun mit dem an Rang 27 gesetzten Australier Jordan Thompson zu tun.

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Frischer Wind bei Daniel Altmaier – Trainingsstützpunkt bleibt

Kein ganz neues Team, dafür aber einige neue Impulse, holte sich Daniel Altmaier für 2025. Noch im Rahmen der Davis Cup Finals 2024 in Málaga drückte der 26-Jährige seine Unzufriedenheit über die vergangene Saison aus. „Ich war mit der Saison nicht zufrieden, weil ich einfach besser spielen kann“, sagte Altmaier in einer Pressekonferenz. „[…] Im Laufe der Saison musste ich mit meinem zweiten Trainer aufhören, aus einer privaten Geschichte. Von daher war das ein Jahr, wo ich auf persönlicher Ebene viel durchleben musste”, gestand er.

In der Vergangenheit trainierte Altmaier unter Alberto Mancini und Francisco Yunis – hauptsächlich sogar in Argentinien. “Trainingsstützpunkt bleibt definitiv noch in Argentinien. Ich werde weiterhin als Headcoach mit Alberto Mancini zusammenarbeiten“, berichtete Altmaier im November gegenüber Tennis Channel DE. „Ich habe jetzt den Bruder von Pablo Cuevas bei mir im Team, Martin Cuevas, der als professioneller Spieler aufgehört hat. Und auch im Fitnessbereich werde ich mit jemandem 1-zu-1 zusammenarbeiten, der schon sehr viele Topspieler trainiert hat in Argentinien.“ Er führte aus: „Das ist nochmal ein deutliches Upgrade, das ich im Team mache. Da wünsche ich mir viel. Aber das ist auch das, was ich als Spieler unbedingt machen will, um die nächsten Schritte zu gehen.“

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Nach einer aus seiner Sicht durchwachsenen Saison 2024 will Altmaier also ab 2025 wieder ganz oben angreifen. Dabei will er der Strukturierung der Saison einen neuen Fokus beimessen: „Ich habe eins gemerkt: Dass Tennisspielen wirklich viel mit Planung zu tun hat, nicht wie man Tennis spielt, sondern wie man plant, um dementsprechend konstant gut spielen zu können”, analysierte er noch im November. “Das Ziel ist es, dass ich das deutlich besser hinkriege!”

Wiederum anders als Struff und Koepfer startete Altmaier bei den 250er-Turnieren in Hong Kong und Auckland ins Jahr 2025. Bei beiden Events musste er in der Quali ran. Mit Weltranglistenplatz 89 ist er aber sicher im Hauptfeld der Australian Open (ab dem 12. Januar 2025) am Start. Genau wie seine Davis-Cup-Teamkollegen Struff und Koepfer kann er spätestens dort unter Beweis stellen, inwieweit die Neuauftstellung seines Teams Früchte trägt.