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Die WTA-Tour baut ihre Unterstützung für Spielerinnen, die ihre Familienplanung mit Kindern schon während ihrer aktiven Karriere vorantreiben möchten, immer weiter aus. Nachdem die Organisation Anfang des Jahres bereits bekannt gegeben hat, einen bezahlten Mutterschaftsurlaub einzurichten, kommt nun eine weitere Special-Ranking-Regel hinzu.

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Wie nach einem Mutterschaftsurlaub oder einer Verletzungspause können Spielerinnen in Zukunft von einer geschützten Weltranglistenposition (Special Ranking) profitieren, wenn sie sich Fruchtbarkeitsbehandlungen unterziehen – wenn sie etwa eine Eizelle oder einen Embryo einfrieren lassen.

Dass eine aktive Sportlerinnenkarriere und die Familienplanung und -gründung schwierig zu vereinen sind, ist für die WTA nichts Neues. Deswegen will sie ihren Spielerinnen mit der neuen Regel dabei helfen, die Familienplanung nicht aus Mangel an Alternativen auf die Zeit nach Karriereende verschieben zu müssen:

„Nachdem wir von den Spielerinnen gehört haben, dass die Option des Fruchtbarkeitsschutzes eine proaktive Möglichkeit bietet, Familienziele und Karriereambitionen in Einklang zu bringen, freuen wir uns, dass diese neue Maßnahme […] dazu beitragen wird, dass unsere Athletinnen ihr volles Potenzial ausschöpfen und zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl Eltern werden können“, erklärt Portia Archer, die CEO der WTA, diesen neuen Schritt der Organisation.

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Bencic über den bezahlten Mutterschaftsurlaub der WTA

Das sind die Vorgaben für ein solches Special Ranking auf der WTA-Tour in der Übersicht:

  • Spielerinnen, die zwischen Position eins und Position 750 auf der Weltrangliste stehen (sowohl Einzel als auch Doppel), können von dieser Regel Gebrauch machen.
  • Die Spielerinnen dürfen wegen der Fruchtbarkeitsbehandlung mindestens in zehn aufeinanderfolgenden Wochen kein Match bestritten haben, um ein Special Ranking zu bekommen.
  • Das Special Ranking kann bei bis zu drei Turnieren der Klasse WTA 500, WTA 250 oder WTA 125 genutzt werden.
  • Das Special Ranking berechnet sich aus dem 12-Wochen-Ranking-Durchschnitt der Spielerinnen (aus dem Zeitraum acht Wochen vor der wettkampffreien Phase bis zum Start der wettkampffreien Phase).

Diese neue Regel ergänzt das sogenannte „Family Focus Program“, mit dem die WTA Familien auf der Tour unterstützen möchte.

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„Wenn wir keine Profisportler wären, würden wir jetzt wahrscheinlich versuchen, Kinder zu bekommen!“

Die Reaktionen der WTA-Spielerinnen auf die neue Special-Ranking-Regel fallen erwartungsgemäß positiv aus. In von der WTA veröffentlichten Statements verschiedener Spielerinnen sagt zum Beispiel Sloane Stephens: „Wenn man in der Karriere, die man liebt, weiterhin erfolgreich sein und gleichzeitig eine Familie gründen und eines Tages Mutter werden will, sollte man nicht das eine gegen das andere ausspielen müssen.“

Daria Saville fügt hinzu: „Wenn wir keine Profisportler wären, würden wir jetzt wahrscheinlich versuchen, Kinder zu bekommen, aber ich spiele immer noch, und ich will immer noch konkurrieren, und aus diesem Grund dachten wir, wir lassen uns Eizellen einfrieren.“

Die WTA geht damit wieder einmal darin voran, ihre professionellen Sportlerinnen in der Familienplanung zu unterstützen. Ski-Superstar Lindsey Vonn lobte auf Instagram sogar den Vorreiter-Status des Tennis mit den Worten „Das brauchen wir jetzt in allen Sportarten!“