Aryna Sabalenka @Porsche Tennis Grand Prix 2025

STUTTGART — Ganz egal, wo Aryna Sabalenka auftaucht, eins ist garantiert: gute Stimmung. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie nun auf dem Tennisplatz steht und die Fans um die ganze Welt mit ihren kraftvollen Schlägen begeistert oder die Leute neben dem Platz mit ihrer aufgeschlossenen Art in ihren Bann zieht.

Beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart war sie in diesem Jahr zum fünften Mal dabei. Viermal erreichte sie bereits das Endspiel, musste sich aber jeweils in den Jahren 2021 bis 2023 gegen die amtierenden Weltranglisten-Ersten Ashleigh Barty bzw. zweimal gegen Iga Swiatek geschlagen geben. In diesem Jahr wurde sie als Nummer eins der WTA aber selbst zur Gejagten. „Das ist die einzige Hoffnung, die ich habe“, sagte sie betont ironisch mit einem Augenzwinkern im Gespräch mit Tennis Channel DE.

Doch sie fügte ernst hinzu: „Ich denke, dass wir alle sehr hohe Erwartungen haben. Aber das ist nicht mein Fokus. Ich versuche immer, mich ausschließlich auf mich selbst zu konzentrieren und mein bestes Spiel auf dem Platz zu bringen.“

Am Ende reichte es im Finale 2025 gegen Jelena Ostapenko allerdings nicht. Deshalb änderte die Belarussin ihren Plan, um sich selbst den Traum vom Porsche zu erfüllen. "Ich bestelle ihn mir einfach selbst", schmunzelte sie, als sie der Lettin zum Turniersieg gratulierte.

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Sabalenka: "Werde jetzt ein Auto bestellen!" – 2025 Stuttgart

Um sich auf ihr erstes Sandplatz-Turnier des Jahres angemessen vorzubereiten, legte sie nach ihrem Triumph beim 1000er-Event in Miami eine Turnierpause ein. „Ich habe mir viel Zeit genommen, zu trainieren, mich vorzubereiten und die notwendige Fitness-Arbeit zu investieren. Deshalb fühle ich mich sehr gut auf Sand.“

Und obwohl die 26-Jährige allen Grund hätte, sich als Nummer eins der Welt und dreifache Grand-Slam-Siegerin als haushohe Favoritin bei jeglichen Veranstaltungen zu sehen, bleibt sie bodenständig und gelassen. „Wir werden sehen, wie sich die Sandplatz-Saison entwickelt.“

Aber wie schafft es die Belarussin eigentlich, mit dem ständigen Erfolgs- und Performance-Druck umzugehen? Genaue Details verrät sie nicht, aber man kann vermuten, dass ihr witziges, fast schon familiäres Umfeld und ihr eigener Humor eine tragende Rolle übernehmen.

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Zum Wohl! Jessica Pegula klaut Aryna Sabalenka nach dem Finale in Miami ihren Signature-Cocktail

Bier statt Marg-ARYNA für Sabalenka in Stuttgart

Als Sabalenka zuletzt in Miami ein Match nach dem nächsten gewann und ohne Satzverlust ihren siebten 1000er-Titel holte, begoss sie ihren Erfolg im Tennis Channel-Studio mit dem beliebten „Margarita“. Angesprochen darauf legte sie in Stuttgart grinsend großen Wert auf die korrekte Aussprache: „Entschuldige bitte, Marg-ARYNA!“, erklärte sie lachend. „Das ist ein anderes Getränk.“

In der Landeshauptstadt Baden-Württembergs herrschten nun aber andere Gepflogenheiten. „Hier muss ich dann wohl auf Bier umsteigen“, so Sabalenka auf die Frage, was ihr Go-To-Getränk in Deutschland sein könnte. „Ich trinke zwar nicht, wenn ich spiele, aber hoffentlich gibt es nach dem Turnier einen Drink. Wir sind in Deutschland, also sollte es Bier sein, richtig?“

Mit ihrem Team rund um Anton Dubrov, Jason Stacey und Andrei Vasilevski verbreitet sie eine ähnliche Gelassenheit. Während der Australian Open zierte Sabalenka Staceys Kopf immer wieder mit Autogrammen oder Klebe-Tattoos – „als Glücksbringer“. Zudem sind ihre Teammitglieder immer wieder in ihren Instagram- oder TikTok-Videos zu sehen – auch tanzend.

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Marg-ARYNA oder Bier für Aryna Sabalenka in Stuttgart?

So bringt Sabalenka ihr Team zum Tanzen

„Wie bringst du dein Team dazu, mit dir zu tanzen?“, will Tennis Channel DE wissen. „Eigentlich lieben sie es zu tanzen“, erklärte die 26-Jährige mit einem Grinsen im Gesicht. „Sie haben mir sogar ein Zertifikat für fünf Tänze gegeben. Stimmt’s Andrei?“, wandte sie sich zu Vasilevski, der sie bei ihrem Medien-Marathon begleitete.

„Ich darf mir jeden Tanz aussuchen, den ich will. Ich wollte sie eigentlich den Chicken-Banana-Tanz tanzen lassen, aber ich wollte sie nicht zu sehr in Verlegenheit bringen. Jetzt werde ich mir einen anderen lustigen Tanz ausdenken.“ Was feststeht: In diesem Jahr gab es noch keinen Team-Tanz, fünf werden also noch folgen.

Bevor der unterhaltsame Medientermin mit Tennis Channel DE und der Weltranglisten-Ersten sich aber dem Ende zuneigte, beantwortete sie noch wenige schnelle Fragen und stellte sich der Aufgabe, deutsche Tennisbegriffe abzulesen. „Ich dachte immer, dass Russisch schwierig ist, aber wisst ihr was? Nach diesen Begriffen ist Russisch ab sofort die einfachste Sprache“, erklärte sie lachend.

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Sabalenka in Stuttgart: Ein Interview, in dem alles passierte

Als sie merkte, dass sich das Gespräch dem Ende zuneigte, flehte sie schon fast: „Ach was, warum? Das macht wirklich Spaß.“

Doch das war noch nicht alles. Denn in der letzten Fragerunde, in der sich Sabalenka entscheiden sollte, ob sie lieber Selfies mit den Fans macht oder Autogramme schreibt, ging plötzlich das Licht aus. Der Grund: Auf dem Centre Court im Hintergrund startete das nächste Match, das mit einer Lichtershow eingeleitet wurde. Doch die Belarussin nahm die Situation gewohnt gelassen mit einem Augenzwinkern. „Oh nein, haben wir ein Blitzlicht?“, fragte sie. „Naja, es wird jetzt romantisch, mit besonderen Effekten!“, grinste sie.

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Besonders lief auch das bisherige Turnier von Sabalenka in Stuttgart. Denn nach einem Freilos in Runde eins griff die 26-Jährige erst am Samstag ins Turniergeschehen ein. Ohne überhaupt ein Match bestritten zu haben, stand sie im Viertelfinale. Grund dafür war die Absage ihrer Zweitrunden-Gegnerin Anastasia Potapova. Die Russin hatte ihr erstes Match gegen Clara Tauson noch gewonnen, konnte aber gegen Sabalenka nicht mehr antreten, weshalb auch keine Lucky Loserin nachrücken konnte. Wegen des Feiertags in ganz Deutschland, war an Karfreitag in Stuttgart spielfrei, weshalb die Viertelfinals erst am Samstag stattfanden.

Hier griff Sabalenka dann gegen ihre ehemalige Doppelpartnerin Elise Mertens ins Turniergeschehen ein. Mit einem Sieg über die Belgierin und einem Halbfinal-Triumph über Jasmine Paolini, sicherte sich Sabalenka den Einzug in ihr viertes Stuttgart-Finale. Doch obwohl dort mit Ostapenko keine Weltranglisten-Erste auf sie wartete, war der Wunsch nach einem eigenen Porsche Wohl zu groß.

Nun geht es für die Belarussin aber in Madrid weiter. Auch hier möchte sie eine Rechnung begleichen. Denn im Vorjahr verlor sie dort gegen die damalige Nummer eins, Iga Swiatek, im Finale. Mit einem frischen Geist, top vorbereitet und wie immer mit guter Laune, will sie dann ihre eignen Ergebnisse auf der roten Asche weiter übertreffen. Und damit ist eines sicher: Die Zuschauer in den Stadien und vor den Fernsehern zu Hause werden garantiert beste Unterhaltung geboten bekommen.