Dominic Thiem @UTS 2024 Frankfurt

Es ist laut, es ist anders, schnell, verrückt und einfach einzigartig. Zum zweiten Mal findet der Ultimate Tennis Showdown bereits in Frankfurt statt. Acht aktive Tennisprofis kämpfen hier in einem Show-Wettkampf nicht nur um UTS-Punkte, sondern auch ein kleines Sümmchen an Preisgeld.

Dafür schlüpfen sie für drei Tage in eine neue Tenniswelt. Denn der UTS-Initiator und Star-Coach Patrick Mouratoglou hat mit dem Exhibition-Turnier nicht nur ein komplett neues Tennis-Format mit verrückten Regeln geschaffen, sondern auch ein einzigartiges Erlebnis für alle Tennisfans vor Ort.

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Reichlich Tennisprominenz: Zum UTS 2024 reisten acht ATP-Spieler in die Süwag-Arena nach Frankfurt.

Reichlich Tennisprominenz: Zum UTS 2024 reisten acht ATP-Spieler in die Süwag-Arena nach Frankfurt.

„Wie sind denn die Regeln?“, scherzte UTS-Debütant Thanasi Kokkinakis noch am Donnerstag, nur wenige Stunden nach seinem Flug von Australien nach Frankfurt. Für die letzten paar Turniere der Saison war der Australier nach einer kurzen Verschnaufpause in seiner Heimat wieder zurück nach Europa gekehrt. Sein Tourkollege und UTS-Konkurrent Dominic Thiem erklärte ihm das Grundprinzip kurz und knackig und gab ihm als erfahrener UTS-Player ein paar Tipps.

Zu Thiems Nachteil – wie sich am Freitagabend herausstellte, als der Österreicher alias „der Dominator“ im ersten Match des Tages auf seinen ursprünglichen Pressekollegen „Kokki“ traf. Denn alle Tipps des US Open-Siegers von 2020 machte sich Kokkinakis zu Nutze und schlug Thiem in drei Vierteln.

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Ultimate Tennis Showdown: schnell, dynamisch, wild

Ziel des Ganzen ist es, dem Tennissport einen neuen Touch zu verleihen, die Matches schnell, dynamisch und wild zu machen. Doch nicht nur die Matches und die Spieler, die sie bestreiten, erfahren ein völlig anderes Flair, es sind auch die Zuschauer, die für die Dauer des Events in eine völlig andere Dynamik geworfen werden.

Denn beim UTS dürfen sie all das machen, was ihnen bei sonstigen offiziellen Tennisturnieren eher untersagt ist: Sie dürfen laut sein, nicht nur nach den Ballwechseln, sich – egal wann – frei bewegen und den Spielern ganz, ganz nah kommen.

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Ein neues Regelwerk für Spieler und Zuschauer

Für wen das etwas verwirrend klingt: Es ist verwirrend, wenn man zum ersten Mal ein UTS-Match schaut. Denn anders als auf der Tennistour spielen die Profis hier auf Zeit. Jedes Match besteht aus Vierteln. Ein Viertel dauert acht Minuten. Wer nach acht Minuten mehr Punkte erzielt hat, gewinnt den „Satz“ bzw. das Viertel.

Weitere UTS-Regeln: Die Spieler haben nur einen Aufschlag, es gilt die No-Let-Regel und gezählt wird nach Punkten und nicht im typischen 15-30-40-Format. Außerdem können die Profis Bonus-Karten ziehen, die einen gespielten Punkt verdreifachen.

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Zugegeben: Ist man zum ersten Mal bei einem UTS-Spieltag, ist das ganze Konzept noch etwas ungewohnt. Bis man die Regeln als Zuschauer verstanden und richtig verinnerlicht hat, kann es einen Moment dauern – aber genauso geht es den Spielern auch. „Die ersten paar Punkte musste ich mich noch an die Regeln gewöhnen“, gab auch Thiem zu, der gleich zum Matchauftakt gegen Kokkinakis mit einem Punktverlust startete, als er seinen einzigen Aufschlag ins Netz schlug.

Doch nach und nach kommt man an den Punkt, an dem einem die Idee hinter dem Modus einleuchtet. Dann scheint es aber fast, als wäre es kein wirkliches Tennisturnier mehr, sondern eher eine Unterhaltungsveranstaltung der anderen Klasse.

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Tourkollegen und UTS-Gegner: Thanasi Kokkinakis und Dominic Thiem bestritten das erste Match beim UTS 2024 in Frankfurt gegeneinander.

Tourkollegen und UTS-Gegner: Thanasi Kokkinakis und Dominic Thiem bestritten das erste Match beim UTS 2024 in Frankfurt gegeneinander. 

UTS Frankfurt: So viel Action 👀

Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Auf die Spieler, die sich mit verschiedenen Taktiken versuchen gegenseitig aus dem Konzept zu bringen? Auf die Coaches, die in den Ecken des Platzes auf einem Sofa sitzen, ihre Spieler anfeuern, Tipps reinrufen, laut jubeln oder herumspringen? Auf die Moderatoren, die bei jedem Seitenwechsel entweder die Spieler und ihre Coaches interviewen oder Tennisfans auf den Platz locken und mit ihnen verschiedene Challenges machen? Oder vielleicht auf die Leinwand, die Pärchen (oder manchmal auch Nicht-Pärchen) auffordert, sich vor laufender Kamera zu küssen?

So oder so: Mit einer Portion Popcorn, Nachos und einer Cola, wird den Zuschauern jeden Alters vor Ort erstmal nicht langweilig.

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Action auf und neben dem Platz: Hier feiert Thanasi Kokkinakis mit seinem Coach.

Action auf und neben dem Platz: Hier feiert Thanasi Kokkinakis mit seinem Coach.

Und wenn man sich dann doch mal die Beine vertreten will – man darf sich ja schließlich frei bewegen – kann man die Tennisstars auch aus nächster Nähe beobachten und sie nach Autogrammen und Bildern fragen. Denn genau das zählt ebenfalls zum UTS-Konzept: Stars zum Anfassen.

Anders als bei vielen offiziellen ATP-Turnieren haben Thiem, Kokkinakis, Struff & Co. in nämlich reichlich Zeit, sich mit ihren Fans zu beschäftigen. Sie nehmen sich nicht nur ein, zwei Minuten, um mal schnell ein paar Autogramme im Vorbeigehen zu schreiben. Nein. Teilweise verbringen die Top-Tennisspieler gar 15 bis 30 Minuten neben den Courts, um den ganzen Autogramm- und Selfie-Anfragen gerecht zu werden und jedem der Tennisfans ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

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Dominic Thiem schrieb beim UTS 2024 in Frankfurt fleißig Autogramme.

Dominic Thiem schrieb beim UTS 2024 in Frankfurt fleißig Autogramme.

Lächeln die Tennisfans und die Tennisspieler, dann scheint eine Idee aufgegangen zu sein – in diesem Fall das Konzept von Patrick Mouratoglou: ein Fast & Furios-Format mit großem Spaßfaktor. Eine gelungene Abwechslung also zum traditionsreichen Tour-Alltag.