Novak Djokovic: "Der Fokus liegt auf meinem eigenen Spiel!"

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„Ich hatte nicht so viel Erfolg – außer in Miami, wo ich das Finale gespielt habe“, blickt der Weltranglisten-Fünfte Novak Djokovic in Madrid ernüchtert auf die vergangenen Wochen zurück. „Aber bei allen anderen Turnieren…“

Tatsächlich bietet sich ein für Djokovic extrem ungewöhnliches Bild, wenn der Blick auf seine Matchbilanz bei seinen letzten Turnieren in fällt. Lässt man das erwähnte Turnier in Miami außen vor, waren die Matchsiege bei Spielen des Serben in Monte Carlo, Indian Wells und Doha wie folgt verteilt: Djokovic null, seine Gegner drei.

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Ganz klar – der Serbe hat einen anderen Anspruch. Und den versucht er nun beim Masters-Turnier in Madrid zu erreichen: „Ich versuche, mir auf Asche ein Momentum aufzubauen und mein Spiel auf ein höheres, ein gewünschtes Level zu bringen“, gibt sich Djokovic vor seiner durchaus kniffligen Auftaktpartie gegen Matteo Arnaldi positiv gestimmt.

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Wer ihm dabei hilft? Der Mann, den der „Djoker“ mittlerweile vor fast vier Monaten von einem seiner größten Rivalen in seinen Coach umgewandelt hat: Andy Murray.

Ob Murray Djokovic vor allem dabei helfe, seine Gegner zu analysieren? Schließlich war der Schotte während seiner eigenen aktiven Karriere wie kaum ein anderer dafür bekannt, das Spiel seiner Gegner auseinanderzunehmen.

Djokovic & Murray: Von Rivalen zu Verbündeten

„Ich glaube, unser Hauptfokus bin ich und mein Spiel, nicht so sehr die anderen Spieler“, verneint Djokovic. „Weil ich in den letzten Wochen Probleme mit dem Level meines Sandplatztennis‘ habe.“

Es gehe erstmal vor allem darum, in jedem Bereich seines eigenen Spiels wieder stärker zu werden. Doch gerade dafür sei Murray genau der richtige Mensch, findet Djokovic: „Seine Erfahrung ist enorm, und er sieht das Spiel so gut wie kein anderer da draußen. Es ist also immer interessant, mit ihm zu sprechen.“

Ins Detail, worüber sich die beiden denn konkret austauschen, wollte der 37-Jährige dann aber doch nicht gehen. Noch bevor die tiefergehende Frage nach den Trainingsinhalten zu Ende gestellt war, unterbrach Djokovic: „Nun, ich werde mit euch darüber nicht reden, weil das private, geheime Informationen sind, über die wir normalerweise auf dem Court sprechen. Aber wir geben uns große Mühe, um viele gute Dinge zu erreichen“, versicherte er weiter.

Dazu gehört auch als bereits 24-facher Grand-Slam-Champion, auf dem Trainingsplatz nach wie vor alles zu geben:

Man muss natürlich in der Lage sein, nicht nur Matches zu spielen, sondern vor den Turnieren auch Trainingssätze mit den Topspielern vor den Augen von Zuschauern. Und selbst bei diesen Trainingssätzen spürt man die Nerven und den Lärm und alles andere. Ich denke, dass das herausfordernd ist, vielleicht nicht wirklich angenehm, aber es ist etwas, das man braucht, um seine Form zu verbessern.

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Eine Komponente, die Murray wohl brandneu mit ins Team Djokovic gebracht hat, ist sein unverkennbar trockener Humor – insbesondere dann, wenn das Team abseits des Trainingsplatzes unterwegs ist: „Wir versuchen über verschiedene Dinge zu reden und ein bisschen zu entspannen und Witze zu reißen. Bevor ich gekommen bin, um mit euch zu reden, haben wir uns beim Mittagessen amüsiert und über verschiedene Dinge gelacht und normalerweise machen wir uns über unseren Physio oder andere Mitglieder unseres Teams lustig. Aber das ist alles Spaß.“

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In Madrid nahm sich Djokovic außerdem die Zeit für Freizeittermine abseits des Tennisplatzes. Am Ostersonntag fieberte er gemeinsam mit Sohn Stefan im Stadion von Real Madrid mit den Königlichen mit und verfolgte den späten Siegtreffer der Königlichen mit riesiger Euphorie. Und am Ostermontag war er bei der Gala der Laureus Awards dabei, die die Stiftung – ebenfalls in Madrid – vergaben.

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Djokovic muss in Madrid am Samstag gegen den Weltranglisten-30. Arnaldi ran. Dabei pocht er darauf, seine Negativserie zu brechen und das im Sport so häufig beschworene Momentum endlich wieder auf seine Seite zu ziehen. „Hoffentlich kann ich hier mindestens ein Match gewinnen und dann darauf aufbauen“, stapelt Djokovic seine Ambitionen in Madrid tief.

Fürr Djokovic wäre aber wohl tatsächlich nicht aller Tage Abend, wenn noch nicht die Mutua Madrid Open das Turnier wären, wo er in die Spur zurückfindet. „Für uns geht es wirklich darum […], wie wir wirklich über uns hinauswachsen können, wenn wir es wollen. Das ist bei den Grand Slams“, setzt der Serbe seinen Fokus. Das Masters-Turnier in Madrid scheint für Djokovic also tatsächlich vor allem nur ein Vorbereitungsturnier zu sein, „um in Roland Garros [sein] bestes Tennis spielen zu können“.