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Vielleicht sollte man den Team-Wettbewerb in Australian ab sofort umbenennen. Wie wäre es mit "United (States) Cup"? Denn zum zweiten Mal in drei Jahren wurde das Team USA am Sonntag in der Pat Rafter Arena von Sydney nach einem überzeugenden 2:0-Sieg über Polen zum United-Cup-Champion gekürt.

Nach dem 6:4, 6:4-Auftaktsieg von Coco Gauff gegen Iga Swiatek sicherte Taylor Fritz den Titel für die topgesetzten Amerikaner mit einem 6:4, 5:7, 7:6(4)-Sieg über Hubert Hurkacz. Das Match der beiden Top 20 Spieler war von Aufschlägen dominiert, sodass 30 Asse und nur drei Breakbälle zu sehen waren.

„Es ist unglaublich. Es macht fast noch mehr Spaß, die Mannschaftswettbewerbe zu gewinnen, weil man dann Leute hat, mit denen man danach feiern kann“, sagte Fritz nach seinem Triumph. „Coco hat es mir als MVP des Teams leicht gemacht. Das hat mir definitiv sehr geholfen. Es ist toll, dass ich es ein zweites Mal geschafft habe.“

Gauff fügte hinzu: „Es ist toll, ein Teamevent zu gewinnen – das einzige Teamevent, das ich je gewonnen habe – also bin ich super glücklich.“

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Gauff, die nach einer ungeschlagenen Woche zum MVP (Most Valuable Player) ernannt wurde, hatte elf ihrer ersten zwölf Matches gegen Swiatek verloren. Doch nachdem sie nach den US Open 2024 ihren Trainer Matt Daly in ihr Team geholt hatte, konnte sie ihre Erzfeindin nun zweimal in Folge besiegen. Den ersten Sieg feierte sie im November auf ihrem Weg zum Sieg bei den WTA Finals in Riad.

In Sydney behielt sie gegen Swiatek nach einer Stunde und 52 Minuten die Oberhand. In diesem Match gewann sie vier der letzten fünf Spiele des ersten Satzes und lag im zweiten Satz nach einem Break zurück. Swiatek machte im ersten Satz 19 unerzwungene Fehler, Gauff dagegen nur neun. Schließlich nahm sie kurz vor ihrem Aufschlag eine medizinische Auszeit (bzw. ein Medical Timeout (im Tennisjargon)), um im Spiel zu bleiben.

„Ich bin überzeugt, dass ich eine der besten Spielerinnen der Welt bin und wenn ich gutes Tennis spiele, bin ich schwer zu schlagen“, sagte Gauff. „Ich denke, ich habe heute großartiges Tennis gespielt. Ich bin froh, dass ich einen Punkt für das Team USA holen konnte. Es war hart heute, ich werde nicht lügen.“

Gauff beendete ihr United-Cup-Debüt mit einer 7:0-Gesamtbilanz, wobei sie weitere Siege gegen Leylah Fernandez, Donna Vekic, Zhang Shuai und Karolina Muchova ohne Satzverlust verbuchen konnte. Auch im Mixed holte sie mit Fritz zwei Siege.

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Fritz hingegen musste sein Auftaktmatch zu Beginn des Turniers noch an Felix Auger-Aliassime aus Kanada abgeben. Doch nach dieser Niederlage gewann der Weltranglisten-Vierte seine weiteren vier Matches. Gegen Hurkacz kämpfte er sich sogar im Tiebreak des letzten Satzes von einem Mini-Break-Rückstand zurück, um den Polen zu schlagen. Beide Spieler gewannen mehr als 80 Prozent der Punkte mit ihren ersten Aufschlägen. Der einzige Breakball, den Fritz in diesem Match hatte, war der, als er bei eigenem Aufschlag gebreakt wurde und den zweiten Satz verlor.

United Cup 2025: Viertelfinal-Aus für Titelverteidiger Deutschland

Mit den Vorjahressiegern aus Deutschland bekam es das Team USA allerdings nicht zu tun. Nachdem Alexander Zverev, Laura Siegemund & Co. noch vielversprechend mit zwei Gruppensiegen ins Viertelfinale als Gruppenerste eingezogen waren, mussten sie eine verletzungsbedingte Absage von Topspieler Zverev hinnehmen. Der 27-Jährige konnte wegen Schmerzen im Oberarm nicht antreten. Schon in der Partie gegen China schüttelte der Weltranglisten-Zweite immer wieder seinen rechten Arm aus. Später erklärte er, dass das Problem vor allem an den Bällen läge: "Die sind tot. Viele Spieler haben deshalb Stress mit dem Handgelenk oder dem Ellbogen."

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Für ihn sprang daher Daniel Masur im Einzel gegen Kasachstan ein."Ich glaube, es war ein bisschen mehr als eine Vorsichtsmaßnahme", sagte Masur im Advantage Podcast über die Verletzungsprobleme von Zverev. "Wenn es irgendwie gegangen wäre, hätte Sascha gespielt."

Nachdem Siegemund ihr Einzel gegen Elena Rybakina mit 3:6, 1:6 verloren hatte, lag der Druck also auf Masurs Schultern, den Ausgleich zu schaffen. Masur, aktuell Platz 222 der Weltrangliste, war im Voraus zumindest auf dem Papier gegen Alexander Shevchenko, Rang 77 im ATP-Ranking, nicht in der Favoritenrolle. Davon ließ der 30-Jährige aber nicht beeinflussen und knüpfte dem Kasachen den ersten Satz im Tiebreak ab. Die folgenden zwei Durchgänge gingen dann allerdings klar mit 6:2, 6:2 an Shevchenko.

Zwar gewannen Tim Pütz und Siegemund mit 6:2, 6:2 klar die Mixed-Partie. Die Niederlage konnten sie damit allerdings nicht mehr abwenden. Kasachstan scheiterte dann eine Runde später im Halbfinale mit 0:3 an Polen.