Rafael Jodár

Mit gerade einmal 18 Jahren gilt Rafael Jódar schon als eines der größten Hoffnungen im spanischen Tennis. Ob bei Grand-Slam-Turnieren der Junioren, auf dem Pro Circuit oder in der College-Liga NCAA: Der junge Madrilene zeigt auf allen Ebenen sein Talent – und beeindruckt mit Reife, Vielseitigkeit und einer steilen Entwicklungskurve.

Schon jetzt liest sich seine sportliche Vita beeindruckend: US-Open-Sieger der Junioren 2024, Halbfinalist auf der ATP-Challenger-Tour, starker Einstand im College-Team der University of Virginia – und das alles innerhalb weniger Monate.

„Ich hatte im vergangenen Jahr wegen der Schule nicht viel auf der ITF-Junioren-Tour gespielt. Ich habe erst vor zwei Wochen meinen Abschluss gemacht“, erklärte Jódar nachdem er vor genau einem Jahr sein erstes Viertelfinale auf der ITF World Tennis Tour im katalanischen in Vic erreichte. „Jetzt werde ich auf beiden Touren spielen. Das ist gut, weil ich dadurch auf ganz unterschiedliche Gegner treffe.“

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Ein Titel in New York als Meilenstein

Seinen bislang größten Triumph feierte Jódar im Herbst 2024: Der Gewinn der Junioren-Konkurrenz bei den US Open. „Das war ein unglaublicher Moment für mich“, erinnert er sich. „Ich war sehr stolz, weil all die harte Arbeit, die ich mein ganzes Leben lang investiert habe, sich in diesem Turnier ausgezahlt hat.“ Besonders wertvoll: „Ich habe dort gegen richtig starke Spieler gespielt – die besten Junioren der Welt. Das war der erste Schritt in meiner Karriere.“

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Ich mag Sinners Spielstil und wie er in die Matches geht. Und natürlich Alcaraz – er kommt schließlich aus meinem Land.

Zwischen Schulbank und Sandplatz

Seine Ausbildung absolvierte Jódar in Madrid – im Club de Tenis Chamartín, wo er auch trainiert. Den Spagat zwischen Klassenzimmer und Trainingsplatz meisterte er mit Bravour: „Es war nicht einfach, beides unter einen Hut zu bringen. Aber ich habe gute Noten bekommen und bin sehr zufrieden damit.“ Auch der spanische Tennisverband unterstützt ihn auf seinem Weg – zum Beispiel mit Wildcards für internationale Turniere. „Das ist wichtig für mich, weil ich so auf richtig starke Gegner treffe.“

Sein Spiel basiert auf einem kraftvollen Aufschlag und soliden Grundschlägen. „Ich will aggressiv auf dem Platz agieren“, gibt sich Jódar selbstbewusst. „Ich habe einen starken Aufschlag und bin auf Vor- und Rückhand stabil.“

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Große Idole, klare Ziele

Kein Wunder, dass Rafael Nadal zu seinen Vorbildern zählt – ebenso wie Carlos Alcaraz und Jannik Sinner. „Ich mag Sinners Spielstil und wie er in die Matches geht“, sagt er. „Und natürlich Alcaraz – er kommt schließlich aus meinem Land.“

Privat zeigt sich der bodenständige Teenager ganz entspannt. Er schaut gern die Netflix-Serie Outer Banks, trifft Freunde in Madrid – und feuert seinen Lieblingsverein Real Madrid regelmäßig im Stadion an. „Es war unglaublich, dass wir 2024 sowohl La Liga als auch die Champions League gewonnen haben. Ein großartiges Jahr für den Klub!“

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Erfolgreicher Start im College-Tennis

Nach seinem US-Open-Titel entschied sich Jódar für den nächsten Karriereschritt: College-Tennis in den Vereinigten Staaten, genauer gesagt an der University of Virginia in Charlottesville. Für viele Talente aus aller Welt ist dieser Weg längst ein cleverer Zwischenschritt auf dem Weg in den Profisport. Man verbessert seine Fitness, lernt Englisch, sammelt Erfahrungen im Ausland – und kann sich gleichzeitig akademisch weiterentwickeln.

Rafael Jódar hat diesen Schritt bestens gemeistert. Seit Januar spielt er für Virginia – und wurde auf Anhieb zum „ACC Freshman of the Year“ gekürt. Eine Auszeichnung, die vor ihm nur sieben Spieler der Universität erhielten.

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Ich habe einen starken Aufschlag und bin auf Vor- und Rückhand stabil.

Challenger-Halbfinale als nächstes Highlight

Auch auf der ATP Challenger Tour sorgte der Madrilene für Furore. Beim Turnier im mexikanischen Morelos schaffte der Teenager im März den Sprung ins Halbfinale – sein bislang bestes Resultat auf dieser Ebene. College-Spieler dürfen zwei Mal pro Jahr an Profiturnieren teilnehmen, und Jódar nutzte die Gelegenheit in der NCAA-Pause perfekt.

Rafael Jódar: Ein Name, den man sich merken sollte

Mit seiner Mischung aus Talent, Ehrgeiz und Bodenständigkeit bringt Rafael Jódar alles mit, um in den kommenden Jahren ganz oben mitzumischen. Weitere Erfolge auf der Challenger Tour und darüber hinaus dürften nur eine Frage der Zeit sein. Spanien hat ein neues Tennisjuwel – und die Welt sollte genau hinschauen.