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Es war ein im wahrsten Sinne des Wortes ein köstlicher Empfang, der den Zuschauern im vergangenen Monat bei den Open Menorca geboten wurde. Kurz nach dem Betreten der Turnieranlage präsentierte sich das Tourismusmarketing der zweitgrößten Baleareninsel mit einem Stand, der dazu einlud, verschiedene Spezialitäten aus der Region - wie Käse, Schinken und Wurst - zu probieren.

Ob dies der Hauptgrund war, dass die Premierenausgabe des ATP Challenger Turniers so gut besucht war? Dies wohl bestimmt nicht, stellte jedoch ein charmantes Detail am Rande dar. Ob mit oder ohne den Genuss von Tapas, strömten die Besucher aus allen Teilen Menorcas auf die Anlage des an der Westküste gelegenen Tennis Club Ciutadella, wo die aufgebauten Tribünen gar nicht genug Kapazität bieten konnten. Rund 100.000 Menschen leben auf Menorca und man konnte spüren, dass das erste internationale Tennis-Event auf der Insel durchweg positiv aufgenommen wurde.

„Die Bewohner sind begeistert, dass das Turnier hier stattfindet, und man spürt, dass sie es genießen, Teil des Events zu sein“ erzählt Turnierdirektorin Edi Bentivegna, die eigentlich aus Italien stammt, jedoch seit Jahren für den spanischen Tennisverband im Einsatz ist.

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Die Zuschauer der Open Menorca konnten in Ciutadella die lokalen kulinarischen Köstlichkeiten probieren.

Die Zuschauer der Open Menorca konnten in Ciutadella die lokalen kulinarischen Köstlichkeiten probieren. 

Stürmischer Beginn – glanzvolles Ende

Der Tennis Club Ciutadella ist der mitgliederstarkste der Insel. Ciutadella, mit rund 30.000 Einwohnern die größte Stadt Menorcas, liegt lediglich fünf Fahrminuten vom Tennisgelände entfernt und beeindruckt Touristen aus aller Welt mit einem charmanten kleinen Hafen sowie einer attraktiven Altstadt, die aus zahlreichen verwinkelten Gassen und historischen Gebäuden besteht.

Auch wenn das Turnier zu Wochenbeginn noch mit einigen Stürmen zu kämpfen hatte, was dazu führte, dass einige Matches aufgrund der starken Winde sogar verschoben werden musste, verbesserten sich die Wetterbedingungen von Tag zu Tag. Das Finale fand schließlich unter blauem Himmel, strahlenden Sonnenschein und Temperaturen von über 20 Grad Celsius statt. Exzellente Rahmenbedingungen, die auch die Tenniscracks zu schätzen wussten.

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„Es ist wirklich wunderschön hier und wurde auch wettertechnisch im Laufe der Woche immer besser. Es macht hier Spaß zum Spielen“, gab der Österreicher Lukas Neumayer zu Protokoll.

„Ich war bisher lediglich einmal auf Menorca. Da war ich allerdings fünf Jahre alt“, beschrieb der in Barcelona trainierende Spanier Pol Martin Tiffon seine Rückkehr auf die Baleareninsel. „Es ist unglaublich wie viele Leute über die gesamte Woche zum Turnier kamen. Wir Spieler auf Challenger-Ebene genießen diesen Zuspruch.“

Wie hat sich die Austragung eines Profitennisturnier in Menorca ergeben?

„Es ist ein Projekt, das vor mehreren Jahren von Biosport, den Veranstaltern des Events, ins Leben gerufen wurde“, erklärt Bentivegna. „Der Weg war nicht einfach, aber wir haben hart mit allen Institutionen und dem Consell Insular de Menorca, der lokalen Regierung, zusammengearbeitet, um schließlich die passende Woche für das Turnier zu finden. Die endgültige Bestätigung erhielten wir erst Mitte Januar. Uns blieben damit nur zwei Monate, um das Turnier auf die Beine zu stellen.“

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Turnierdirektor Edi Bentivegna hofft, dass die Open Menorca eines Tages ein ATP-Tour-Event werden könnten.

Turnierdirektor Edi Bentivegna hofft, dass die Open Menorca eines Tages ein ATP-Tour-Event werden könnten. 

Einstieg auf hohem Niveau und große Ambitionen

Zudem hat man sich dazu entschlossen, die Premiere nicht mit einer niedrigeren Kategorie anzugehen, sondern wurde gleich Teil der ATP Challenger 100 Turnierserie. 145.250 Euro an Preisgeld wurden insgesamt ausgeschüttet. Der Turnierchampion, Vilius Gaubas, erhielt neben den Siegerscheck in Höhe von 20.630 Euro auch 100 ATP-Weltranglistenpunkte.

„Das Ziel ist es, in die höchste Kategorie der Challenger-Turniere vorzustoßen – oder vielleicht sogar ein ATP-Turnier zu werden“, verriet Bentivegna und blickt zuversichtlich in die Zukunft. „Aber wer weiß. Das Turnier hat eine solide Basis mit starken Sponsoren, und die Idee ist, weiter zu wachsen und eines der besten Turniere der Tour zu werden.“

Werden wir also im kommenden Jahr die zweite Ausgabe der Open Menorca präsentiert bekommen? „Ganz sicher“, legte sich die Turnierdirektorien fest. „Ich kann bestätigen, dass die Open Menorca auch in 2026 wieder Teil der ATP Challenger Tour sein werden.“