Djokovic hit 21 winners—against 32 unforced errors. He also won just 40 percent of his second-serve points.

Wenige Tage vor dem Start von Roland Garros 2025 beendeten Novak Djokovic und sein Trainer Andy Murray ihre Zusammenarbeit. Die Frage, die nun im Raum steht: Wer wird Murrays Nachfolger in der Trainerbox des „Djokers“? Welche Optionen gibt es? Oder bleibt der Serbe vorerst ohne Coach?

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Potentielle Kandidaten für den Job als Djokovics Coach

Kaum haben Djokovic und Murray ihre Trennung bekannt gegeben und sich auf Instagram gegenseitig nur das Beste gewünscht, brodelt es in der Gerüchteküche: Wer wird zukünftig mit Rekordjäger Djokovic zusammenarbeiten? Fans und Journalisten gleichermaßen gehen nach einer solchen Trennung auf die Jagd nach Spuren und Indizien, die auf eine neue Personalie im Team hinweisen könnten – auf Social Media genauso wie im echten Leben.

Die ersten Hinweise haben die Trainer-Detektive mittlerweile ausgemacht. Gleich zwei Coaches, die bereits in der Vergangenheit immer wieder im Leben von Djokovic aufgetaucht sind, sind in dieser Woche in Belgrad an seiner Seite gesichtet worden. „Serben unter sich“, scheint im Umfeld von Djokovic aktuell das Motto zu sein.

Option 1: Viktor Troicki

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Eine der beiden Personen ist Viktor Troicki. Mit Troicki verbindet Djokovic ein langes und facettenreiches Verhältnis. Die beiden Serben haben bereits vor einer Dekade gemeinsam im Davis Cup-Team für ihr Land gespielt und sich gegenseitig unterstützt.

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Auch heute noch treffen sie sich mehr oder minder regelmäßig im serbischen Mannschaftsquartier. Der Unterschied zu damals: Troicki hat seine aktive Karriere beendet und betreut das Davis Cup-Team nun als Coach. Bei Djokovics Sieg bei den Olympischen Spielen 2024 saß Troicki auch abseits des Davis Cup bereits einmal in der Box des ehemaligen Weltranglisten-Ersten – und das offensichtlich sehr erfolgreich: Am Ende des olympischen Turniers baumelte die heiß ersehnten Goldmedaille um den Hals des Serben. Es war der bislang letzte Titel für den Mann aus Belgrad. Unter Murray konnte er anschließend keinen einzigen mehr gewinnen.

Die beiden kennen das Gefälle Coach-Spieler untereinander also bereits – ein Argument, was eindeutig für eine dauerhafte Zusammenarbeit auch auf der ATP-Tour sprechen würde. Sie bräuchten vermutlich wenig Eingewöhnungszeit und könnten direkt anfangen zu arbeiten.

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Troicki beendete seine aktive Karriere 2021. Zuvor hatte er drei Titel auf der ATP-Tour gewonnen und ein Karrierehoch von Rang zwölf auf der Weltrangliste erreicht. Außerdem triumphierte er mit dem serbischen Team beim Davis Cup 2010 und konnte damals die Trophäe in die Höhe strecken – gemeinsam mit Kumpel Djokovic.

Option 2: Boris Bosnjakovic

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Unter anderem gehörte in dieser Woche offenbar aber auch ein gewisser Boris B. wieder zum Umfeld von Djokovic bei seinen Trainingseinheiten im heimischen Belgrad. Der ein oder andere wird sich bei diesem Namen direkt an die durchaus erfolgreiche Zeit Boris Beckers an der Seite von Djokovic zurückerinnern (2013 bis 2016, 25 Turniersiege, sechs Grand Slams). Der Boris B., der den Serben in dieser Woche in seiner Heimat begleitete, ist allerdings ein anderer: Boris Bosnjakovic.

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Bosnjakovic hatte auch schon im vergangenen Jahr nach der Trennung von Ivanisevic die Lücke in der Box vorübergehend gefüllt. Djokovic schätzt an seinem Landsmann vor allem seinen analytischen Blick auf das Spiel. Gemeinsam sind die beiden bis ins Viertelfinale von Roland Garros marschiert, bevor Djokovic wegen Knieproblemen in der Runde der letzten Acht gegen Casper Ruud nicht antreten konnte. Und auch zuvor hatte Djokovic schon auf die Fähigkeiten von Bosnjakovic als Coach vertraut, allerdings in einem anderen Kontext: Bosnjakovic war zwischen 2020 und 2023 Head Coach im Novak Tennis Center in Belgrad.

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Zudem betreute er zwischen 2010 und 2012 das serbische Davis Cup Team, zu dem auch damals schon Djokovic gehörte. In seiner eigenen aktiven Karriere erreichte Bosnjakovic Rang 740. 1999 spielte er sein letztes offizielles Match.

Option 3: Kein dauerhafter Coach

Denkbar ist allerdings auch, dass beide Coaches aktuell nur vorübergehend and der Seite von Djokovic verweilen. Dafür spricht, dass es in der Vergangenheit bereits exakt so verlief. Troicki begleitete Djokovic nur vorübergehend bei Olympia, danach trennten sich ihre Wege wieder. Bosnjakovic übernahm im vergangenen Jahr interimsmäßig die Trainerposition nach der Trennung von Ivanisevic, aber ebenfalls nicht dauerhaft.

Möglicherweise ist Djokovic mittlerweile aber auch an einem Punkt in seiner Karriere angekommen, an dem er gar keinen dauerhaften Trainer mehr braucht. Wer soll ihm, dem Mann, der mehr Grand Slams gewonnen hat als je ein männlicher Spieler zuvor, schließlich noch etwas vormachen?

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Spätestens mit der olympischen Goldmedaille hat Djokovic alles erreicht, was er wollte. Aufbauend auf seiner eigenen langjährigen Erfahrung klingt es gar nicht mal so abwegig, dass Djokovic ohne dauerhaften Trainer auf Abschiedstournee auf der ATP-Tour geht – ohne ihn damit schon jetzt abzuschreiben. So sah es auch schon John McEnroe nach der Trennung zwischen Djokovic und Ivanisevic im vergangenen Jahr: "Wenn es darum geht, ob er einen Trainer braucht, denke ich, dass das lächerlich ist", analysierte McEnroe damals. "Wenn es darum geht, ob er jemanden braucht, der ihm sagt, was er am Platz tun muss, glaube ich das nicht."

Dass Djokovic diese Idee selbst schon einmal gekommen ist, zeigt eine Aussage aus dem gleichen Zeitraum im letzten Jahr: „Ich denke, ich bin jetzt in einer Phase meiner Karriere, in der ich es mir leisten kann, darüber nachzudenken, ob es nicht auch eine Option ist, keinen Trainer zu haben.“

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Es bleibt abzuwarten, ob Tennisfans in den kommenden Wochen ein neues Gesicht in der Box des Serben sehen werden oder ob der Trainerstuhl erst einmal weiterhin frei bleibt. Ein erstes offizielles Zeichen könnte es kommende Woche in der Schweiz geben: Djokovic spielt in Genf noch ein Vorbereitungsturnier, ehe er für Roland Garros nach Paris reist. In Genf hat Djokovic kurzfristig eine Wildcard bekommen.