A bis Z Podcast
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Neue Folge „A bis Z“ – der Podcast der Zverev-Brüder
In Folge 5 begrüßen Alexander und Mischa Zverev erneut einen besonderen Gast aus dem Weltfußball: Toni Kroos.
VonTENNIS.com
Veröffentlicht Okt. 02, 2024
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Bereits zum fünften Mal kamen Alexander und Mischa Zverev nun zusammen, um eine neue Podcast-Folge „A bis Z“ aufzunehmen. Nachdem sie in der Vergangenheit bereits mit Boris Becker, Sophia Thomalla, den Fußballern Breel Embolo und Ismail Jakobs sowie mit DJ Ötzi gesprochen haben, ist nun einer der erfolgreichsten deutschen Fußballer zu Gast bei den Zverev-Brüdern: Toni Kroos.
Toni Kroos, 34 Jahre alt, beendete in diesem Jahr nach der Europameisterschaft 2024 in Deutschland seine aktive Fußballer-Karriere, in der er unter anderem für den FC Bayern München (2007-2014) und im Anschluss für Real Madrid (2014-2024) im zentralen Mittelfeld auf dem Rasen stand. Für die deutsche Nationalmannschaft nahm Kroos an drei Weltmeisterschaften sowie vier Europameisterschaften teil und wurde 2014 in Brasilien mit seinem Team Weltmeister. Mit insgesamt 34 gewonnenen Titel zählt Kroos zu den erfolgreichsten deutschen Fußballspielern.
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Ein entspannter Talk zwischen Fußball- und Tennisspielern
Nach seinem Karriereende unterhalten sich Kroos und die beiden Brüder nun über den Rücktritt des Fußballers. Was hat ihn zu dieser Entscheidung bewogen, bereits mit 34 Jahren seiner Sportart den Rücken zu kehren? Außerdem spricht das Trio über die die Rolle eines Trainers je nach Sportart und stellt sich der Frage: Wer ist eigentlich der größte Fußballer und der größte Tennisspieler aller Zeiten?
Es gab schon immer Punkte, die fand ich toll am Fußball. Aber es gab auch Punkte, die mich über die Jahre müde gemacht haben.
Genau wie im Tennis stellt sich auch bei professionellen Fußballern häufig die Frage nach dem perfekten Karriereende. Doch jeder Sportler selbst, entscheidet für sich, wann der Zeitpunkt gekommen ist, in den Ruhestand zu treten. Während Roger Federer sich verletzungsbedingt gezwungen fühlte, 2022 seine Karriere mit einem letzten Laver Cup-Match mit Rafael Nadal niederzulegen, entschied sich Toni Kross dazu, im eigenen Land, gleich nach der Europameisterschaft seine aktive Laufbahn zu beenden. Er erklärt: „Was ich schon immer als Ziel hatte, war irgendwann auf absoluten Top-Level aufzuhören.“
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Der 34-Jährige erzählt gegenüber Alexander und Mischa Zverev: „Es gab schon immer Punkte, die fand ich toll am Fußball. Aber es gab auch Punkte, wie dieses ständige Reisen, dieses ständige Wegsein von der Familie, die mich über die Jahre müde gemacht haben neben den ganzen Spielen.“ Da Kroos körperlich noch topfit ist, stellt sich die Frage, ob ein Karriereende in den kommenden Jahren auch möglich gewesen wäre. „Vielleicht sage ich in fünf Jahren, dass es ein Jahr zu früh war“, so der dreifache Vater. „Aber es hat sich jetzt irgendwie richtig angefühlt.“
Das Ziel war es immer, Profi-Fußballer zu werden. Dafür hat man immer viel untergeordnet.
Auch wenn Kroos und Sascha Zverev fast sieben Jahre Altersunterschied trennen, so verbindet sie nicht nur ihre Leidenschaft zum Sport, sondern auch ihre Jugend. Denn die Zverev-Brüder genau wie die Kroos-Brüder Toni und Felix opferten einen Großteil ihrer Jugend, um auf eine professionelle Sportkarriere hinzuarbeiten. Dabei unterstützte sie jeweils ihr Vater. „Das Ziel war es immer, Profi-Fußballer zu werden. Dafür hat man immer viel untergeordnet“, so Kroos. Er berichtet: „Unser Vater hat uns immer viel angeschoben. Aber wem sage ich das. Wenn der Vater der Trainer ist, dann bleibt man nochmal eine halbe Stunde länger auf dem Platz oder muss es, wenn es keine schlechte Laune beim Abendessen geben soll.“
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Wie sich die Coaching-Situation im Tennis & Fußball unterscheidet
Irgendwann musste Kroos dann aber Vorlieb mit den Trainern seiner Vereine nehmen. Anders als im Tennissport kann man sich diese als Fußballer nämlich nicht eigenständig aussuchen, sondern entscheidet sich gleichermaßen für eine Mannschaft mit einem Coach. Mischa Zverev fragt nach: „Kann man als Mannschaft dafür sorgen, dass ein Trainer geht?“ Kroos meint: „Als Mannschaft selbstverständlich. Nur die, die am Ende spielen, sind meistens auch dafür, dass er Trainer bleibt. Da gibt es meist keine komplette Einigkeit.“ Sind die Fußballspieler also unzufrieden mit einem Coach bleibt ihnen meist eine Möglichkeit: „Du kannst natürlich immer schauen, dass du den Verein wechselst“, so Kroos.
So hat Toni Kroos Cristiano Ronaldo erlebt
Bei Kroos kam ein Vereinswechsel selten vor. Ab 2007 bis 2014 spielte er für den FC Bayern, wurde lediglich kurzzeitig an den Bayer 04 Leverkusen ausgeliehen (2009-2010). 2014 wechselte er dann in die spanische Liga zu Real Madrid, wo er unter anderem an der Seite von Karim Benzema, Sergio Ramos, Luka Modric und Cristiano Ronaldo auf dem Platz stand. Als ehemaliger Mannschaftskollege kann Kroos den Superstar aus Portugal ganz gut einschätzen. „Was hat ihn ausgemacht?“, will Zverev wissen. Kroos weiß: „Natürlich seine harte Arbeit. Er hat schon mehr gemacht als andere. Man muss sagen, dass heutzutage alle viel machen. Das hat sich verändert zu vor 20 Jahren“, meint der 34-Jährige.
Seine persönliche Erfahrung mit Ronaldo: „Er war schon immer da, wenn ich zum Training kam. Und er war noch da, wenn ich ging“, beschreibt er seinen Trainingsehrgeiz. Doch auch auf dem Platz merkte Kroos gravierende Unterschiede zwischen Ronaldo und anderen Profis. „Wir wollen alle gewinnen, sind nicht böse, wenn wir mal ein Tor schießen, wir wollen alle Titel gewinnen“, so Kroos. „Bei ihm war das eine positive Sucht nach Toren. Er war einer von wenigen Spielern, wenn er sein zweites Tor gemacht hatte, wollte er noch ein drittes, viertes, fünftes.“
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Weiter erzählt Kroos: „Er ist für sich auch irgendwie ein Einzelsportler, der gefühlt ein bisschen sein eigenes Rennen fährt. Trotzdem muss man auch sagen, dass er sich im Alltag auch eingeordnet hat in der Mannschaft. Anders geht es auch nicht. Die fünf Jahre, die wir zusammengespielt haben, war ich sehr beeindruckt von ihm.“
Ich finde ich es schwer, einen Spieler so herauszuheben, weil beide absolut gar nichts wären ohne ihre Mannschaft.
Während sich im Tennis die Frage um den größten Tennisspieler aller Zeiten (GOAT) zwischen Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal kaum zu beruhigen scheint, ereilt die Fußballwelt das gleiche Szenario zwischen Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Im Tennis sei es etwas leichter, nachzuweisen wer besonders hervorsticht, meint Zverev. „Du kannst nicht gegen die Statistiken argumentieren. Wenn jemand doppelt so viele Wochen an Nummer eins der Weltrangliste stand, mehr Grand Slams und mehr Masters-Titel gewonnen hat. Dann ist es schwierig zu sagen, dass er nicht der Beste ist“, sagt der 27-jährige Tennisspieler.
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Kroos entgegnet: „Ich habe brutal Respekt davor, was Novak macht, in seinem Alter noch, wie er körperlich noch drauf ist. Da gibt es nichts!“ Im Fußball sei es aber umso schwerer einen besten Spieler herauszupicken, weil Fußballer nun mal keine Einzelsportler sind. „Im Fußball haben Ronaldo und Messi eine Mannschaft hinter sich“, so Kroos. „Deshalb finde ich es immer schwer, diesen einen so herauszuheben, weil beide absolut gar nichts wären ohne ihre Mannschaft!“
Während Ronaldo mittlerweile für einen saudi-arabischen Fußballverein spielt, zählt Kroos nun zu den sogenannten „Rentnern“ seiner Sportart. Seine freie Zeit will er nun seiner Familie widmen und eröffnet parallel eine Fußball-Akademie in Madrid. Wenn dann noch Zeit bleibt, hofft der 34-Jährige gelegentlich auch mal zum Tennisschläger greifen zu können. Denn Tennis begleitet ihn schon seit seiner Jugend. „Die zwei Sportarten, die ich während meiner Kindheit und Karriere verfolgt habe, waren Tennis und Basketball“, erklärt er.
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Ich glaube, wenn ich Tennisspieler wäre, hätte ich jetzt noch nicht aufgehört, weil ich eure Freiheit schätze.
Zverev will wissen: „Wenn du ein Jahr lang entweder auf der Tennistour oder in der NBA spielen könntest, wofür würdest du dich entscheiden?“ Kroos ist sich sicher: „Ganz klar Tennis. Das hat mehrere Gründe. NBA traue ich mir nicht zu, da bin ich eher ein Fan. Tennis aus dem Grund, dass ich selber ein bisschen spiele.“ Dann macht er ein Geständnis: „Ich glaube, wenn ich Tennisspieler wäre, hätte ich jetzt noch nicht aufgehört, weil ich eure Freiheit schätze“, erklärt er den Zverev-Brüdern. „Da war ich immer neidisch drüber.“
Er führt auch aus, was er meint: „Mit Freiheit meine ich, dass du zum Beispiel gerade am Abend mit deinem Bruder im Hotelzimmer sitzt und einen Podcast aufnimmst. Da geht im Teamsport nicht. Im Teamsport reist du und kannst nicht entscheiden, ob deine Frau oder deine Kinder noch mitkommen oder nicht.“ An den jüngeren Zverev-Bruder gewandt erklärt er: „Du hast die Freiheit zu entscheiden, wer in deinem Team ist, wer in deiner Box sitzt und wer bei dir in der Nacht vor dem Spiel schläft. Das hast du als Fußballer nicht. Das sind Sachen, die mir gefehlt haben.“
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Weitere Themen, die die Zverev-Brüder und Toni Kroos in dem über 50-minütigen Podcast besprechen: Welche Unterschiede zwischen dem Leben in Spanien und Deutschland hat Kroos wahrgenommen? Wo hat er mehr Anerkennung gespürt? Zudem analysieren sie die aktuelle Sportförderung in ihrem Geburtsland Deutschland.
Die gesamte Folge „A bis Z“ könnt ihr exklusiv auf tennischannel.de sehen. Die Audio-Version ist auf allen gängigen Podcast-Formen verfügbar.
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