Wer ist Lois Boisson? 5 Fakten zur französischen Sensation

Sie ist die Sensation in Roland Garros 2025. Mit einer Wildcard gestartet steht die Französin Lois Boisson im Halbfinale von Paris und hat auf ihrem Weg mit Elise Mertens, Jessica Pegula und Mirra Andreeva drei gesetzte Spielerinnen aus dem Turnier gekegelt. Am Donnerstag steht das größte Match ihrer Karriere an. Auf dem Court Philippe Chatrier im Stade Roland Garros trifft sie auf die an Position zwei gesetzte Coco Gauff. Ihr Match ist das zweite Spiel nach 15 Uhr, nachdem Aryna Sabalenka und Iga Swiatek sich im ersten Halbfinale duellieren.

Die Vorschau auf das erste Roland-Garros-Halbfinale: Iga Swiatek vs. Aryna Sabalenka: Das Giganten-Duell

Aber wer ist die Überraschung des Turniers, Lois Boisson, überhaupt? Wir haben die Zahlen, Daten und Fakten für euch.

Wo kommt Lois Boisson her?

Lois Boisson wurde am 16. Mai 2003 im französischen Dijon geboren. Sie ist die Tochter des ehemaligen Basketballprofis Yann Boisson, der in der Saison 1984/85 im Europapokal der Pokalsieger spielte. Nach seiner Karriere war Yann auch als Manager in verschiedenen französischen Basketball-Vereinen tätig. Wie ihr Vater spielte Boisson ebenfalls zunächst Basketball, bevor sie zum Tennis wechselte.

Die bisher größten Erfolge von Lois Boisson

Wie in Roland Garros 2025 offensichtlich wird, fühlt sich Boisson am wohlsten auf Asche. Die Französin hat in ihrer Karriere bislang sieben Titel gewonnen (ein WTA-Challenger-Titel und sechs ITF-Titel) – alle auf Sandplatz. Roland Garros 2025 ist für sie ihre erste Grand-Slam-Teilnahme.

Im vergangenen Jahr stand Boisson bereits unter den Top-200 der Welt, dann hat sie eine Verletzung allerdings wieder zurückgeworfen. Nach dem Turnier wird sie eine neue Karriere-Höchstmarke aufstellen: Sie wird mindestens auf Rang 65 klettern. Wenn sie das Halbfinale gegen Gauff gewinnt, kann sie sogar noch höher steigen. Aktuell belegt sie im Ranking Platz 361.

Wie war der bisherige Turnierverlauf von Lois Boisson in Roland Garros 2025?

Als Nummer 361 der Welt mit einer Wildcard ihres französischen Tennisverbandes überhaupt erst in das Turnier hereingekommen, war es eigentlich schon eine Sensation, dass Boisson überhaupt die erste Runde gegen die an Position 24 gesetzte Elise Mertens überstand. Was danach kam, war aber nichts Geringeres als ein Tennismärchen. Über Anhelina Kalinina und ihre französische Wildcard-Kollegin Elsa Jacquemot kämpfte sich Boisson bis ins Achtelfinale, wo die Weltranglistendritte Jessica Pegula auf sie wartete. Wer dachte, spätestens dort ist Schluss, lag daneben. In drei packenden Sätzen und ihrem längsten Match des Turniers (2:42 Stunden) rang sie auch die US-Amerikanerin nieder, bevor sie im Viertelfinale mit dem französischen Publikum im Rücken auch die an Position sechs gesetzte Mirra Andreeva bezwang. Insgesamt stand Boisson bis jetzt 10:24 Stunden auf dem Court.

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Welche Rekorde jagt Lois Boisson mit ihrer Roland-Garros-Halbfinal-Teilnahme?

Die Halbfinal-Teilnahme bedeutet für Boisson nicht nur unverhoffte Aufmerksamkeit der Medien und Tennisfans weltweit, sondern auch zahlreiche historische Meilensteine.

• Boisson ist die erste Frau seit 36 Jahren (Monica Seles und Jennifer Capriati in Roland Garros 1989), die bei ihrer ersten Grand-Slam-Teilnahme das Halbfinale erreicht hat.
• Boisson ist die jüngste französische Halbfinalistin bei einem Grand-Slam-Turnier seit 26 Jahren (Amelie Mauresmo in Wimbledon 1999).
• Boisson könnte die erste französische Siegerin in Roland Garros seit 25 Jahren werden (Mary Pierce 2000).
• Boisson könnte die erste französische Grand-Slam-Siegerin seit zwölf Jahren werden (Marion Bartoli in Wimbledon 2013).
• Boisson springt durch ihre Halbfinalteilnahme um fast 300 Plätze im WTA-Ranking nach vorne (von aktuell Platz 361 auf Platz 65). Wenn sie ins Finale einziehen sollte, könnte sie sogar auf Platz 35 klettern.
• Boisson wird durch ihr neues Ranking von mindestens Rang 65 ab der nächsten Woche die neue französische Nummer eins werden.
• Boisson wird ihr Karrierepreisgeld durch ihre Halbfinal-Teilnahme mehr als verfünffachen. Durch das Halbfinale werden 650.000 € auf ihr Konto fließen, in ihrer gesamten Karriere zuvor hat sie rund 130.00€ erspielt.

Warum ist Lois Boisson 2024 nicht in Roland Garros angetreten?

Das Märchen der Lois Boisson wird noch einmal umso schöner, wenn man die Vorgeschichte kennt. Eigentlich hätte die Französin schon 2024 ihr Debüt auf der Grand-Slam-Ebene in Roland Garros geben sollen. Die Veranstalter hatten ihr die Wildcard dafür auch schon zugesagt. Doch nur zwei Wochen vor Beginn von Roland Garros riss Boisson in der ersten Runde eines WTA-Challengers in Paris das Kreuzband. Statt auf dem Court im Stade Roland Garros verbrachte sie ihre Zeit im vergangenen Jahr stattdessen im Krankenbett. Ihr sensationeller Lauf in diesem Jahr wird sie diese Zeit aber wohl schnell vergessen lassen.