2025 Davis Cup Qualifiers Kevin Krawietz & Tim Puetz

Als am Montag, den 10. Februar 2025, die neue offizielle Weltrangliste veröffentlicht wurde, fand sich der deutsche Doppelexperte Kevin Krawietz erstmals auf Platz fünf vor. Eine Premiere! Denn noch nie war der 33-Jährige so hoch platziert gewesen. Doch damit stellte er nicht nur eine eigene Bestmarke auf. Denn auch aus deutscher Sicht ist er nun der bestplatzierte Doppelspieler seit Einführung der Doppel-Weltrangliste 1976.

Den vorherigen Bestwert von Position sechs erreichten sowohl Boris Becker (1986) als auch Udo Riglewski (1991). Nach seinem Halbfinal-Einzug bei den Australian Open 2025 im Januar zog Krawietz bereits mit den beiden Ex-Profis gleich. „Platz fünf auf der Rangliste liest sich natürlich sehr, sehr schön. Es fühlt sich auch sehr gut an“, sagte Krawietz gegenüber dem Deutschen Tennis Bund (DTB).

„Dahinter kommt aber ein großes ABER“, betonte der ATP-Finals-Sieger von 2024. Denn zwangsläufig stellt sich eine Frage: Wie kann Krawietz höher im Ranking stehen als sein Doppelpartner Tim Pütz, mit dem er bereits seit Ende 2022 zusammenspielt?

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Die Begründung findet sich im Herbst des vergangenen Jahres. Zu dieser Zeit verletzte sich Pütz nämlich an der Wade und musste beim 250er-Turnier in Antwerpen verletzungsbedingt aufgeben. In den darauffolgenden Wochen legte er dementsprechend eine Pause ein. Krawietz wollte aber im Schlag bleiben und trat deshalb beim Turnier in Basel an der Seite von Aleksandr Nodevyesov an. An der Seite des Kasachen gewann Krawietz die erste Runde des 500er-Events und machte damit 90 Weltranglisten-Punkte – das entspricht der Differenz, die die beiden deutschen Doppelexperten aktuell in der Weltrangliste trennt.

„Mir ist wichtig zu betonen, dass das es im Doppel natürlich nicht an mir alleine liegt, sondern immer ein Partner an meiner Seite steht“, so Krawietz. „Ich habe auch schon einiges dazu gelesen, aber mir ist wirklich wichtig, dass ich mit dem Rekord jetzt nicht alleine im Vordergrund stehe. Denn im Endeffekt geht es wirklich nur um ein Turnier, beziehungsweise sogar nur eine Runde, die den Unterschied zwischen uns beiden ausmacht.“

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Größter gemeinsamer Erfolg: Kevin Krawietz und Tim Pütz waren bei den ATP Finals 2024 in Turin erfolgreich.

Größter gemeinsamer Erfolg: Kevin Krawietz und Tim Pütz waren bei den ATP Finals 2024 in Turin erfolgreich. 

Krawietz: "Als Doppel gewinnt und verliert man gemeinsam!"

Bei allen anderen Turnieren traten „Krapütz“, wie sie unter deutschen Tennisfans gerne genannt werden, nämlich gemeinsam an. Und diese zusammen erspielten Ergebnisse, wie die Titelverteidigung am Hamburger Rothenbaum, das Endspiel bei den US Open 2024, der Sieg bei den ATP-Finals im November sowie das Erreichen des Halbfinals in Melbourne, haben Krawietz und Pütz ihre Positionierung unter den besten zehn Spielern der Welt erbracht.

„Von dem her sehe ich uns auch hier wirklich als Team“, sagte Krawietz dem DTB.

Viel cooler als die Bestmarke meines Einzelrankings ist für mich, dass wir jetzt gemeinsam zu den besten vier Teams in der Welt gehören.“

Da im Doppel nicht alle Teams beständig über ein Jahr hinweg miteinander spielen, wird hier in verschieden Rankings unterschieden. Im sogenannten Race to Turin, also dem Rennen um einen der acht Plätze bei den ATP Finals im November, werden Krawietz und Pütz als Team aufgeführt. Mit 960 Punkten belegen sie hier aktuell sogar Rang drei.

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Die Mentalität, die auch das deutsche Erfolgsdoppel ausmacht, möchte Krawietz deshalb noch mal gesondert hervorherben: „Wenn wir jetzt fünf Turniere getrennt gespielt hätten, dann würde ich sagen, das macht Sinn...

Aber für eine einzige Runde, die ich mehr gewonnen habe, will ich nicht alle Lorbeeren alleine ernten. Im Doppel gewinnt und verliert man gemeinsam und das gilt auch für das Ranking.

So oder so: Eine tolle Bestmarke für das deutsche Tennis, aber vor allem eine besondere Auszeichnung für die Leistungen von Kevin Krawietz und Tim Pütz

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