Sinner will be the No. 1 seed for the fourth Grand Slam in a row at Roland Garros.

Der „ATP No. 1 Club“ ist ein sehr exklusives Grüppchen. Seit Beginn des ATP-Rankings in 1973 standen nur 29 verschiedene Spieler an der Spitze der Weltrangliste und sind dadurch in diesen Club eingetreten. Exklusiver wird es eigentlich nur, wenn es um die Weltranglistenersten geht, die die Spitze des Rankings direkt bei ihrer Premiere für über ein Jahr verteidigen konnten: Dazu gehören lediglich Roger Federer, Jimmy Connors, Lleyton Hewitt, Novak Djokovic – und seit dieser Woche auch Jannik Sinner.

Advertising

Bei den French Open im vergangenen Jahr war für Sinner zwar im Halbfinale gegen den späteren Sieger Carlos Alcaraz Schluss – trotzdem reichten ihm die Punkte aus der Runde der letzten vier, um sich am 10. Juni erstmals auf den Thron des ATP-Rankings zu setzen. Seitdem ist der Italiener nicht mehr davon aufgestanden. Mit dem heute veröffentlichten neuen Ranking geht Sinner in seine 52. Woche als Weltranglistenerster in Serie – und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Die Serie von Novak Djokovic, der bei seinem ersten Mal an der Spitze des ATP-Rankings für 53 Wochen Platz eins belegte, ist zum Greifen nahe.

Advertising

Spieler, die bei ihrer Premiere als Nummer eins der Weltrangliste ein Jahr oder länger an der Spitze blieben:
Spieler
Wochen
Beginn der Serie
Roger Federer
237
Februar 2004
Jimmy Connors
160
Juli 1974
Lleyton Hewitt
75
November 2001
Novak Djokovic
53
Juli 2011
Jannik Sinner
52+
Juni 2024

Neben Sinner sind nur noch drei weitere ehemalige Weltranglistenerste als aktive Spieler auf der Tour unterwegs: Djokovic, Daniil Medvedev und Carlos Alcaraz. Auf der ewigen Liste der Weltranglistenersten rangiert Sinner mit seinen insgesamt 52 Wochen aktuell auf Platz 13.

Advertising

Der "ATP No. 1 Club" in der Übersicht
Spieler
Wochen als Weltranglistenerster (insgesamt)
1
Novak Djokovic (*)
428
2
Roger Federer (🇨🇭)
310
3
Pete Sampras
286
4
Ivan Lendl
270
5
Jimmy Connors
268
6
Rafael Nadal
209
7
John McEnroe
170
8
Björn Borg
109
9
Andre Agassi
101
10
Lleyton Hewitt
80
11
Stefan Edberg
72
12
Jim Courier
58
13
Jannik Sinner (*)
52+
14
Gustavo Kuerten
43
15
Andy Murray
41
16
Ilie Nastase
40
17
Carlos Alcaraz (*)
36
18
Mats Wilander 
20
19
Daniil Medvedev (*)
16
20
Andy Roddick
13
21
Boris Becker (🇩🇪)
12
22
Marat Safin
9
23
Juan Carlos Ferrero
8
24
John Newcombe
8
25
Yevgeny Kafenikov
6
26
Thomas Muster (🇦🇹)
6
27
Marcelo Rios
6
28
Carlos Moya
2
29
Patrick Rafter
1
(*) = aktive Spieler

Sinners Erfolge als Weltranglistenerster

Sinners erstes Jahr an der Spitze der Weltrangliste war durchaus turbulent. Auf dem Thron des Rankings hat sich der Südtiroler nicht ausgeruht, sondern in seiner ersten Woche als Weltranglistenerster direkt den Titel beim ATP-500-Turnier in Halle gewonnen.

Zu diesem ersten Titel als Nummer eins der Welt gesellten sich bis heute noch fünf weitere Titel: beim Masters-1000 in Cincinnati 2024, bei den US Open 2024, beim Masters-1000 in Shanghai, bei den ATP-Finals 2024 und bei den Australian Open 2025. Außerdem gewann er mit Italien den Davis Cup 2024.

In dieser Zeit gelang Sinner zwischenzeitlich eine Siegesserie von 26 Matches in Folge – erst Alcaraz konnte Sinner im Finale vom Rom Masters 2025 wieder in die Knie zwingen.

Advertising

Dazwischen lagen aber auch drei Monate, in denen Sinner wegen einer Dopingsperre nicht spielen durfte. Doch auch diese unfreiwillige Pause des Italieners konnten seine Konkurrenten – namentlich vor allem Carlos Alcaraz und Alexander Zverev – im Frühjahr 2025 nicht ausnutzen, um ihn von der Spitze der Weltrangliste verdrängen.

Weiterlesen: Jannik Sinners Dopingfall: Die Chronologie der Ereignisse

Aktuell trennt Sinner im Ranking ein Vorsprung von über 1500 Punkten vom Weltranglisten-Zweiten Alcaraz. Der Spanier hat in Roland Garros aber 2000 Punkte von seinem Vorjahressieger zu verteidigen, während Sinner „nur“ 800 Punkte aus seiner Halbfinal-Teilnahme in 2024 verteidigen muss.

Hier könnt ihr das aktuelle Ranking nachvollziehen: ATP-Weltrangliste

Richtig in Gefahr wird Sinners Führung an der Spitze der Weltrangliste wohl erst im Herbst sein, wenn seine Weltranglistenpunkte aus seinen Triumphen bei den beiden Masters-1000-Turnieren in Cincinnati und Shanghai, den ATP-Finals und den beiden Grand-Slam-Siegen in New York und Melbourne auf dem Prüfstand stehen. Kann sich Sinner durch diese Turniere aber erneut gut durchkämpfen, nimmt er als nächstes die Serie des Australiers Lleyton Hewitt bei dessen Premiere als Nummer eins der Welt ins Visier – nach dieser Woche noch mindestens 25 weitere Wochen an der Spitze sind Sinner durchaus zuzutrauen.