Jan-Lennard Struff @UTS Frankfurt

Lange Zeit flog Jan-Lennard Struff unter dem Radar in der Tenniswelt. Er war zwar ein gefürchteter Gegner für viele seiner Tourkollegen, dennoch fehlte ihm dieses ein Quäntchen, um zu unterstreichen, zu welchen großen Leistungen er fähig sein kann. Über Jahre hinweg etablierte sich Struff im deutschen Davis Cup-Team und entwickelte sich dort zu einer Führungspersönlichkeit. Einer seiner Spitznamen lautete auch: „Mr. Davis Cup“, eben weil der Sauerländer dafür bekannt war, vor allem in Team-Wettbewerben wie dem Davis Cup (aber auch in der Bundesliga) noch mal richtig aufzutrumpfen und Glanzleistungen zu bringen.

Jan-Lennard Struff – der Teamplayer

Aber auch auf der ATP-Tour bewies er spätestens im vergangenen Jahr, als er das Endspiel beim Masters-Turnier in Madrid erreichte, dass er mit den ganz Großen mitspielen kann. Trotz einem langfristigen Platz in den Top 50 wirkte es häufig so, als würde Struff selbst, an seinem Können zweifeln. Einen seiner Karriere-Höhepunkte erlebte Struff dann im Alter von 33 Jahren, als er seinen ersten Turniersieg auf ATP-Niveau bei den BMW Open 2024 in München feierte. Spätestens das sollte dann der Zeitpunkt gewesen sein, an dem Struff realisiert hat, dass es keine Schande ist, mit breiter Brust den Tennisplatz zu betreten.

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Jan-Lennard ist einer, der jeden Tag besser werden will. Der im Training keine Sekunde verschenkt.

Aber so ist der zweifache Familienvater nicht. Er ist ein eher ruhiger Geselle, bodenständig und reflektiert. Erst wenn er den Tennisplatz betritt, facht in ihm ein Feuer auf und er überrascht seine Gegner mit wuchtigen Aufschlägen, explosiven Grundschlägen und spritzigen Netzangriffen. Das ist vermutlich auch der Grund, weshalb Struff bei dem Showevent „Ultimate Tennis Showdown“, kurz UTS, den Namen „The Thunder“ also „der Sturm“ trägt.

Die deutsche Tennislegende Boris Becker fragte einst: „Wie viele Sportler in Deutschland können von sich behaupten, unter den 30 Besten des Planeten gewesen zu sein?“ Lässt man sich die Frage durch den Kopf gehen, stellt man fest: Nicht viele! Struff hat also allen Grund mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein zu arbeiten. Das findet auch Davis Cup-Teamchef Michael Kohlmann, der seit über zehn Jahren mit Struff den Platz bei dem Teamwettbewerb teilt: „Von ihm kann man sich eine Scheibe abschneiden. Jan-Lennard ist einer, der jeden Tag besser werden will. Der im Training keine Sekunde verschenkt.” Gleiches unterstreicht auch die ehemalige Nummer zwei der Weltrangliste, Tommy Haas: “Ich bin ein Riesenfan von ihm.”

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Jan-Lennard Struff ist für sein offensives Spiel bekannt.

Jan-Lennard Struff ist für sein offensives Spiel bekannt.

UTS ist ein Superformat, ein geiler Wettbewerb!

Struff erfreut sich also an weitaus mehr Beliebtheit, als er sich selbst vielleicht manchmal eingestehen möchte. Denn auch in der Turnierlandschaft ist der 34-Jährige ein gern gesehenes Gesicht und mittlerweile gar eine Werbefigur. So auch beim Ultimate Tennis Showdown 2024 in Frankfurt. Hier schlägt Struff nämlich neben Dominic Thiem, Ben Shelton, Alex de Minaur, Gael Monfils, Lorenzo Musetti, Ugo Humbert und Denis Shapovalov auf. Und um hier mitzuspielen braucht man schon ein eigenes Charisma, das man auf dem Platz zeigen kann, um die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen.

Struff selbst hat das bereits im Vorjahr bewiesen, als er an gleicher Stelle für das Showevent in Frankfurt auf dem Platz stand. “UTS ist ein Superformat, ein geiler Wettbewerb“, schwärmte der 34-Jährige, der nun vom 18. bis 20. Oktober 2024 erneut beim UTS in Frankfurt startet. „Die Stimmung ist überragend, das Ganze hat eine coole Atmosphäre.“

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Er muss sich vor niemandem verstecken!

Genau diese coole Atmosphäre will Struff nun in Frankfurt ankurbeln. Unterstützt wird er dabei von seinem Coach Marvin Netuschil, der ihn ab der kommenden Saison alleine auf der Tour begleiten wird (zuvor teilten sich Netuschil und Carsten Ariens das Traineramt).  Netuschil kann aufgrund des besonderen Formats beim UTS immer wieder auf seinen Spieler einreden und ihn unterstützen. Bei den Seitenwechseln erhalten Struff, Thiem & Co. nämlich Headsets, um so sowohl mit Moderatoren als auch mit ihren Trainern sprechen zu können.

Die laute und motivierende Art von Netuschil scheint genau das zu sein, was die sonst ruhige Art von Struff gut ergänzt: “Er muss sich vor niemandem verstecken, wenn er die richtige Mentalität und Intensität auf den Platz bringt”, weiß auch der Ex-Profi und Struff-Coach.

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Es ist die Nähe, die wir hier zu den Fans haben. Die Ungezwungenheit, Lockerheit des ganzen Wettbewerbs. Und die Ernsthaftigkeit, mit der jeder Spieler rangeht.

Und obwohl Struff bereits seit den Olympischen Spielen 2024 in Paris wieder vermehrt mit Hüftbeschwerden zu kämpfen hat und deshalb nicht beim Davis Cup in Zhuhai sowie bei den ATP-Turnieren in Peking und Shanghai aufschlagen konnte, ist er nun bereit, sein Bestes beim UTS in Frankfurt zu geben – auch wenn es “nur” ein Schauturnier ist. „Es wird ganz sicher eine großartige Show für die Zuschauer“, so der 34-Jährige. Was er am UTS besonders mag: “Es ist die Nähe, die wir hier zu den Fans haben. Die Ungezwungenheit, Lockerheit des ganzen Wettbewerbs. Und die Ernsthaftigkeit, mit der jeder Spieler rangeht.“

Wer den “ruhigen Sturm” Jan-Lennard Struff also noch einmal in diesem Jahr auf deutschem Untergrund live sehen will, kann sich noch Tickets für den UTS in Frankfurt vom 18. bis 20. September besorgen. Eine Alternative: Tennis Channel DE zeigt alle Matches aus Frankfurt live.