Jannik Sinner freut sich auf seine Rückkehr bei den Italian Open

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Mit den Internazionali BNL d’Italia beginnt das letzte 1000er-Turnier des Jahres auf Sand. Das kombinierte Damen- und Herrenturnier ist eine der letzten Möglichkeiten für die Profis, Matchpraxis zu sammeln, bevor es zum zweiten Grand Slam-Turnier des Jahres nach Paris weitergeht.

Während sich über das Jahr hinweg eine klare Favoritin bei den Damen herauskristallisiert hat, gibt es bei den Prognosen der Herren einige Fragezeichen. Wie wird die Form von Jannik Sinner nach seiner dreimonatigen Pause sein? Wird man ihm die fehlenden Matches anmerken? Kann Alexander Zverev an seine Erfolge aus dem Vorjahr anknüpfen und den Titel in Rom verteidigen? Und wie verletzungsfrei ist eigentlich Carlos Alcaraz?

Zudem haben sich auch einige andere Spieler über die vergangenen Wochen wieder einen Namen gemacht und in den Fokus gespielt. Können Profis wie Casper Ruud, Lorenzo Musetti, Holger Rune oder Francisco Cerundolo an ihre Leistungen anknüpfen?

Im Finale des Masters-Turniers in Rom 2024 standen sich Nicolas Jarry und Alexander Zverev gegenüber.

Im Finale des Masters-Turniers in Rom 2024 standen sich Nicolas Jarry und Alexander Zverev gegenüber.

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Mit Aryna Sabalenka, die zuletzt bei den 1000er-Turnieren in Miami und Madrid erfolgreich war, gibt es auf der WTA-Tour eine haushohe Favoritin. Die Belarussin hat mit ihrem Sieg in Madrid zudem die 11.000-Punkte-Marke der Weltrangliste geknackt und sich damit noch weiter von Iga Swiatek abgehoben.

Apropos Iga Swiatek: Kann die ehrgeizige Polin ihr „Formtief“ überwinden und auch in den Top-Matches wieder ihre Bestleistungen zeigen? Kann sie bevor sie in ihr Wohnzimmer in Roland Garros zurückkehrt, noch einen Sandplatz-Erfolg einfahren und gleichzeitig ihren Titel verteidigen?

Und wie stehen die Chancen der deutschen Profis in Rom? Wer ist eigentlich dabei? Und welche Matches erwarten wir mit Spannung?

In den letzten zwölf Monaten hat Sabalenka sechs Titel gewonnen und insgesamt zehn Endspiele erreicht.

In den letzten zwölf Monaten hat Sabalenka sechs Titel gewonnen und insgesamt zehn Endspiele erreicht.

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Sinners Comeback, Zverevs Titelverteidigung & die angriffslustigen Wilden

Aus deutscher Sicht sind zwei Herren im Hauptfeld der Italian Open 2025 vertreten: Alexander Zverev und Daniel Altmaier. Yannick Hanfmann ist im Quali-Finale an Sebastian Ofner gescheitert. Jan-Lennard Struff zog seine Teilnahme einen Tag nach der Auslosung zurück.

Altmaier startet als ungesetzte Spieler und hat dementsprechend kein einfaches Los erwischt. Er bekommt es in Runde eins mit Francisco Comesana aus Argentinien zu tun. Bei den Australian Open konnte er den Weltranglisten-63. noch in knappen fünf Sätzen bezwingen. Auf den Sieger des Matches wartet dann der Barcelona-Sieger Holger Rune.

Zverev: "Cerundolo hat einfach besser gespielt als ich"

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Alexander Zverev – im Schatten von Jannik Sinner?

Als Titelverteidiger und Weltranglisten-Zweiter hat Alexander Zverev selbstverständlich eine Favoritenrolle inne – auch wenn er in Rom etwas in den Schatten von Jannik Sinner rückt. Es könnte dem 28-Jährigen aber in die Karten spielen, dass die Aufmerksamkeit nicht alleine auf ihm liegt.

Dass Zverev in Rom performen kann, stellte er schon mehrfach erfolgreich unter Beweis. Doch vor allem in den vergangenen Wochen haben sich Spieler wie Arthur Fils, Lorenzo Musetti oder Jack Draper einen Platz an der Sonnenseite erkämpft. Auf Fils könnte Zverev bereits in Runde vier treffen, auf Musetti oder Daniil Medvedev erst im Viertelfinale. Mögliche Halbfinal-Gegner für Zverev: Carlos Alcaraz oder Jack Draper. Ein Duell mit dem Weltranglisten-Ersten Sinner gäbe es erst im Finale. Nichtsdestotrotz: Kein einfacher Weg!

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Jannik Sinner: „Mir fehlt Feedback“

Wie fit Sinner nach der dreimonatigen Pause ist, wird sich in seiner ersten Partie gegen Mariano Navone oder Federico Cina herausstellen. Was bei dem Südtiroler weitaus mehr überwiegt als die gutsitzende Vor- oder Rückhand ist die Freude, wieder Teil der Tour zu sein. „Ich bin einfach nur glücklich und neugierig zu sehen, wo ich stehe“, sagte er vor seinem Turnierstart.

Er weiß auch: „Was mir fehlt, ist das umfassende Feedback, wo mein Niveau liegt. Das wird sich erst mit der Zeit herausstellen. Nach dem Erstrundenmatch werde ich ein gutes Bild von mir haben und wissen, wo ich stehe.“

Mehr lesen: Sinner neugierig auf sein Niveau vor dem Comeback

Zu weit will Sinner also gar nicht in die Auslosung reinschauen. Dennoch gilt er als Nummer eins der Herren als Topfavorit. Die ersten größeren Herausforderungen könnten ab dem Achtelfinale mit Spielern wie Francisco Cerundolo oder Frances Tiafoe auf ihn warten. Bereits im Viertelfinale könnte ihm ein Duell mit dem amtierenden Madrid-Champion Casper Ruud drohen. Ein Match-Up gegen Zverev oder Alcaraz gäbe es erst im Finale.

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Während Alcaraz in einem Viertel mit Grigor Dimitrov, Holger Rune und Jack Draper steht, sieht die Auslosung von Ruud etwas herausfordernder aus. Er könnte bereits früh auf den Lokalmatador Matteo Berrettini, Ben Shelton oder eben Sinner im Viertelfinale treffen. Nachdem er im Finale von Barcelona schon mit Verletzungsbeschwerden am Fuß zu kämpfen hatte, musste der Spanier seine Teilnahme in Madrid absagen. Ob er nun wieder verletzungsfrei ist, bleibt abzuwarten. Aber so viel steht fest: Alcaraz würde kurz vor den French Open vermutlich kein großes Risiko mehr eingehen, wenn er sich nicht zu 100 Prozent sicher wäre, dass er spielen kann.

Ein weiterer Lokalmatador, Lorenzo Musetti, ließ sich bereits einmal vom heimischen Publikum bis ins Viertelfinale tragen – im Jahr 2022. Mit dem Aufwind der letzten Wochen und seinem Einzug in die Top-Ten im Rücken könnte er nun eine echte Gefahr für die Spieler in seinem Viertel werden: Daniil Medvedev, Arthur Fils, Stefanos Tsitsipas und Alexander Zverev.

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Sinner's Landsmann Lorenzo Musetti war Finalist in Monte Carlo und Halbfinalist in Madrid.

Sinner's Landsmann Lorenzo Musetti war Finalist in Monte Carlo und Halbfinalist in Madrid.

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Italian Open: Sabalenka als Spitzenreiterin, aber wo stehen Swiatek & Gauff?

Aus deutscher Sicht ist lediglich Eva Lys im Hauptfeld der Italian Open 2025 am Start. Jule Niemeier gewann zwar noch mit 6:0, 6:1 gegen Tatjana Maria in der Quali, scheiterte im Vorrunden-Endspiel dann aber genau wie Laura Siegemund und Ella Seidel.

Doch die Deutsche bekommt keine leichten Aufgaben zum Auftakt. Ihre erste Gegnerin ist Moyuka Uchijima aus Japan, die in Madrid gerade erst Ons Jabeur, Jessica Pegula und Ekaterina Alexandrova bezwungen hatte, um ins Viertelfinale und schließlich in die Top 50 der Damen-Weltrangliste einzuziehen. ABER: Es ist das erste Aufeinandertreffen zwischen der 23-Jährigen und ihrer ebenso alten Gegnerin. Lys hat also alle Möglichkeiten, die Karten neu zu mischen. Auf die Siegerin dieses Match-Ups würde dann die gesetzte Elena Rybakina warten.

Als Madrid-Siegerin und amtierende Nummer eins mit meilenweitem Vorsprung gilt Aryna Sabalenka als die klare Favoritin in Rom. Doch man muss dazu sagen, dass die Bedingungen in Rom denen von Madrid nicht unbedingt gleichen. Sabalenka profitierte noch in Spaniens Hauptstadt von den Höhenmetern und den damit verbundenen schnellen Bedingungen, die ihrem Spiel sehr liegen. In Rom sind die Plätze etwas langsamer. Dennoch spricht auch die Auslosung für die 27-Jährige. Erst im Halbfinale könnte sie auf Spielerinnen wie Coco Gauff oder Mirra Andreeva treffen. Ihre Verfolgerin Iga Swiatek wäre nur im Endspiel eine mögliche Gegnerin.

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Obwohl die Dame, deren zuhause die Sandplätze in Paris zu sein scheinen, Iga Swiatek, in diesem Jahr noch keinen Titel auf Sand gewinnen konnte, bleibt sie eine der größten Herausforderinnen von Sabalenka. Zwar unterlag sie noch in Stuttgart gegen Jelena Ostapenko und in Madrid gegen Coco Gauff, allerdings war ihr anzusehen: Physisch steht sie ihren Gegnerinnen in nichts nach.

Gegen die US-Amerikanerin Gauff schien Swiatek vielmehr Rhythmus- bzw. Bewegungsprobleme zu haben – also kleine Hebel, die sich schnell umlegen lassen. Eine weitere gute Nachricht für die 23-Jährige: Auf ihre Angstgegnerin Jelena Ostapenko, gegen die sie im direkten Vergleich mit 0:6 zurückliegt, könnte sie erst im Halbfinale treffen. Dennoch steht sie in derselben Hälfte der Auslosung wie Danielle Collins, Elina Svitolina, Paula Badosa, Madison Keys und Jasmine Paolini.

2024 bezwang Iga Swiatek die Belarussin Aryna Sabalenka im Endspiel, um ihren dritten Titel in Rom zu gewinnen.

2024 bezwang Iga Swiatek die Belarussin Aryna Sabalenka im Endspiel, um ihren dritten Titel in Rom zu gewinnen.

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Die Madrid-Finalistin, Coco Gauff, erwischte eine passable Auslosung. Ab dem Viertelfinale könnte es dann aber so richtig herausfordernd für die 21-Jährige werden, wenn sie auf den aufstrebenden, 17-jährigen Star Mirra Andreeva treffen könnte. Sabalenka könnte dann im Halbfinale warten.

Ähnlich wie Gauff hat auch Andreeva eine verhältnismäßig gute Auslosung getroffen – bis eben zum Viertelfinale, wo sie auf die US-Amerikanerin treffen könnte.

Weitere spannende Erstrunden-Partien: Das Aufeinandertreffen in Runde eins zwischen Sara Errani und Naomi Osaka. (Die Siegerin des Matches würde dann auf Paula Badosa treffen.) Interessant dürfte auch die Begegnung zwischen Marta Kostyuk und Alexandra Eala werden – ebenfalls in Runde eins.