Francisco Cerundolo @Davis Cup 2024

Die Davis Cup-Gruppenspiele waren das zweite Davis Cup-Event des Jahres 2024. Bereits im Februar hatten die Qualifikationsrunden in Heim- und Auswärtsspielen stattgefunden. Hier traf das deutsche Team auf Ungarn und sicherte sich mit einem 3:2-Sieg einen Platz in Gruppe C, die in Zhuhai, China, gespielt wurde. Die drei weiteren Austragungsorte der Gruppenspiele waren Bologna, Valencia und Manchester.

Über die Gruppenspiele, an denen 16 Teams, aufgeteilt auf die vier Standorte, teilnahmen, konnten sich dann acht Mannschaften einen Platz bei den Davis Cup-Finals 2024 in Málaga ergattern (19. bis 24. November).

Wir haben einen Blick auf eine spannende Davis Cup-Woche geworfen und die besten Geschichten aus fünf Tagen zusammengefasst.

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Davis Cup- und Sänger-Debüt für Henri Squire

Zum ersten Mal war der 23-jährige Henri Squire für das deutsche Davis Cup-Team nominiert worden. “Ich habe überhaupt nicht mit dem Anruf gerechnet, weil ein paar deutsche Spieler in der Weltrangliste vor mir stehen. Ich wusste im ersten Moment gar nicht, was ich sagen sollte, da ich meine nächsten Wochen natürlich ganz anders geplant hatte und eigentlich gerade Flugtickets für mich und meinen Coach nach Wien buchen wollte”, sagte Squire noch als er in Zhuhai ankam. “Für mich war dann aber sehr schnell klar, dass ich diese einmalige Chance unbedingt nutzen möchte. Ich empfinde es als eine große Ehre in diesem Team dabei zu sein und Deutschland zu repräsentieren.”

Doch bevor Squire überhaupt sein erstes Match in Zhuhai bestreiten konnte, wurde er bei der Eröffnungsfeier der Spiele in China auf die Bühne gebeten. Etwas verdutzt und überrascht stand er also vor seiner eigenen Mannschaft sowie den Teams aus der Slowakei, den USA und Chile. Seine Aufgabe: Ein Liedchen trällern. “Was soll ich singen?”, fragte er lachend. Zuerst bedankte er sich aber bei seinen Teamkameraden: “Danke für die Möglichkeit, hier dabei zu sein. Auch wenn es in der letzten Minute war. Die Aktion hier überraschte mich auch in der letzten Sekunde. Ich wusste nicht, dass ich auf die Bühne kommen und singen muss.” Schließlich stimmt Squire mit dem Lied “The Lion sleeps tonight” ein und zauberte ein Lächeln auf die Gesichter aller Anwesenden.

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Special Guest in Bologna

Bei den Gruppenspielen in Bologna trat neben den Niederlanden, Brasilien und Belgien auch das italienische Team an. Nachdem Jannik Sinner das Endspiel bei den US Open erreicht hatte, sagte der Weltranglisten-Erste seine Teilnahme für den Davis Cup ab. Dennoch tauchte der US Open-Sieger zum finalen Spieltag seiner Mannschaft auf, um sie zu unterstützen.

Obwohl er selbst nicht spielte, unterstütze Jannik Sinner sein Team beim Davis Cup in Bologna.

Obwohl er selbst nicht spielte, unterstütze Jannik Sinner sein Team beim Davis Cup in Bologna.

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Nachdem die Italiener alle drei Begegnungen in Bologna für sich entscheiden konnten, feierte Sinner mit Matteo Berrettini, Flavio Cobolli & Co. den Einzug zu den Finalspielen in Málaga. Im vergangenen Jahr hatte Sinner dort mit seinem Team den Titel geholt. Zur Titelverteidigung wird die Nummer eins der Welt dann vermutlich wieder für sein Team auf dem Platz stehen.

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Überraschungssieger in Manchester?

In Manchester traten gleich zwei favorisierte Teams an: Kanada mit Felix Auger-Aliassime und Groß Britannien mit Jack Draper und Daniel Evans. Dass sich aber letztendlich ein Team, das eigentlich eher als Underdog galt, durchsetzte, überraschte. Die Mannschaft aus Argentinien war mit Francisco Cerundolo, Tomas Martin Etcheverry, Sebastian Baez, Maximo Gonzalez und Andres Molteni angereist. Vielleicht keine sonderlich bekannten Namen, aber: die drei Einzelspieler stehen allesamt in den Top 40. Und auch Molteni und Golzalez sind keine Unbekannten auf der Doppeltour. Immerhin: sie zählen zu den besten 35 Doppelspielern der Welt.

Da man das Team aus Argentinien vielleicht neben den Nationen wie Kanada und Groß Britannien nicht ganz auf dem Schirm hatte, bugsierten sich Baez & Co. plötzlich ins Rampenlicht, als sie die Teams aus Finnland und Groß Britannien entzauberten. Lediglich gegen Kanada hatte Argentinien das Nachsehen (1:2). Trotzdem: Nachdem die Südamerikaner in den vergangenen zwei Jahren spätestens in der Gruppenphase ausgeschieden waren, ist es für sie ein umso größerer Erfolg, nun an den Davis Cup-Finals in Málaga teilnehmen zu dürfen.

Neben Kanada qualifizierte sich auch die Mannschaft aus Argentinien bei den Gruppenspielen in Manchester für die Final 8 in Málaga.

Neben Kanada qualifizierte sich auch die Mannschaft aus Argentinien bei den Gruppenspielen in Manchester für die Final 8 in Málaga.

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Davis Cup-Finals ohne Frankreich und Groß Britannien

Dass Deutschland in Zhuhai gleich zwei Partien mit 3:0 für sich entscheiden würde, kam auch für die deutschen Tennisfans überraschend. Denn immerhin musste Teamchef Kohlmann auf seine drei bestplatzierten Spieler verzichten. Groß Britannien und Frankreich hingegen spielten mit einem starken Aufgebot.

Für die Briten standen Top-20-Spieler Jack Draper und Routinier Daniel Evans im Einzel auf dem Court. Zudem konnten sie im Doppel auf die beiden Top-20-Profis Henry Patten und Neal Skupski zurückgreifen. Dennoch schlitterte das Team von Kapitän Leon Smith an einer Teilnahme bei den Finals vorbei. Lediglich gegen Finnland konnten sich Draper & Co. durchsetzen. Den Kanadiern sowie Argentinien waren sie mit 1:2 unterlegen. Noch im vergangenen Jahr präsentierten sich die Briten in starker Form, als sie in der Gruppenphase sowohl Australien, die Schweiz und Frankreich bezwangen.

Apropos Frankreich: Das französische Team ereilte das gleiche Schicksal. In Bologna, der vermeintlich stärksten Gruppe, unterlag das Team rund um Arthur Fils, Ugo Humbert und Arthur Rinderknech den Spaniern und Australiern. Damit fehlen in Málaga zwei hochkarätige Teams, die für ihre außerordentliche Leidenschaft im Davis Cup bekannt sind.

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Frischer Nachwuchs für Australien?

Im australischen Team, das in Bologna aufschlug, fehlte mit Alex de Minaur der absolute Top-Spieler. Dennoch schafften es Thanasi Kokkinakis, Jordan Thompson, Alexei Popyrin, Max Purcell und Matthew Ebden sich für die Endspiele zu qualifizieren. Unterstützung hatten sie dabei nicht nur von Team-Kapitän Lleyton Hewitt. Denn der Ex-Profi brachte tatkräftige Unterstützung mit: seinen Sohn Cruz Hewitt. Der 15-Jährige stand zwar nicht für das Team auf dem Platz, beteiligte sich aber an den Trainingseinheiten. Fest steht: Das Talent muss er von seinem Vater geerbt haben! 😉