Casper Ruud @Laver Cup 2024 in Berlin

Drei Jahre ist es her, dass der Norweger Casper Ruud zum ersten Mal beim Laver Cup in Boston aufschlug. Zu diesem Zeitpunkt war er gerade 22 Jahre alt und erspielte sich nach den US Open erstmals einen Platz in den Top-Ten der Weltrangliste. Obwohl Ruud bis September 2021 mit 5 ATP-Titeln bereits ein etablierter Top-Spieler auf der Tennistour war, weiß er noch heute, wie nervös er vor seinem ersten Auftritt beim Laver Cup war. Grund dafür war vor allem der große Respekt vor dem europäischen Team-Kapitän Björn Borg.

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Casper Ruud beim Laver Cup: Nervöser Debütant

„Als ich das erste Mal in der Mannschaft gespielt habe, kannte ich Björn noch nicht sehr gut. Deshalb war ich ziemlich nervös, für ihn zu spielen und ihn zu treffen“, erzählt der Norweger im Gespräch mit Tennis Channel. Doch nervös war Ruud vermutlich nicht nur, weil er zum ersten Mal mit Coach Borg auf dem Platz stand, sondern auch, weil er bei seinem Laver Cup-Debüt für Team-World gleich die Auftakt-Partie, also Match Nummer eins, bestreiten musste. „Es war wahrscheinlich mein Lieblingsmoment, als ich mein erstes Laver-Cup-Match gespielt habe. Ich habe das erste Spiel des Turniers 2021 bestritten. Das ganze Team mit Björn Borg war da und hat mich angefeuert“, erinnert sich Ruud an sein erstes Laver Cup-Match gegen Reilly Opelka zurück. „Das war ein großer Moment für mich.“

Seine erste Laver Cup-Aufgabe gegen den US-Amerikaner meisterte er mit Bravour: Er fuhr mit einem 6:3, 7:6-Sieg auch den ersten Punkt für Team Europe ein, was der Mannschaft später zu einem 14:1-Sieg über Team World verhalf. Genau ein Jahr später war es wieder Casper Ruud, der den ersten Laver Cup-Spieltag, diesmal in London, gegen Jack Sock von Team World eröffnete. Auch dieses Match entschied der Norweger für sich.

Treffen der alten und neuen Generation: (v.l.n.r.) John McEnroe, Casper Ruud, Björn Borg, Rod Laver und Carlos Alcaraz beim Laver Cup 2024 in Berlin.

Treffen der alten und neuen Generation: (v.l.n.r.) John McEnroe, Casper Ruud, Björn Borg, Rod Laver und Carlos Alcaraz beim Laver Cup 2024 in Berlin.

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Ich liebe es, für meine Kapitäne und die anderen Spieler zu spielen!

Vermutlich ist genau das der Grund, weshalb Ruud auch bei seiner vierten Laver Cup-Teilnahme die große Aufgabe zu Teil wird, das Show-Event zu eröffnen. Aber ist Ruud noch immer nervös vor seinen Auftritten? Nein, ganz im Gegenteil! „Für mich ist es das dritte Mal, den Spieltag zu eröffnen. Also ist das dritte Mal ein Glücksbringer“, sagte er einen Tag vor Spielbeginn schmunzelnd. „Ich versuche, so weiterzumachen wie bisher, denn ich habe beim Laver Cup eine gute Bilanz vorzuweisen.“

Was er meint: Seit 2021 ist Ruud fester Bestandteil von Team Europe, fehlte in keinem Jahr. Und auf ihn ist Verlass: Drei Matches bestritt der Top-Ten-Spieler für seine Mannschaft, alle drei gewann er. Nach einem nervösen Auftakt 2021 geht Ruud nun drei Jahre später deutlich gelassener und selbstbewusster an seine Aufgabe als Eröffnungsspezialist heran: „Ich liebe es, für meine Kapitäne und die anderen Spieler zu spielen, und ich freue mich darauf, dass es morgen losgeht. Ich hoffe, dass ich einen guten Tag eins erwische und Europa gleich nach vorne bringe.“

2021 spielte Casper Ruud zum ersten Mal beim Laver Cup. Vor seinem ersten Match war er besonders nervös – vor allem, weil er vor Björn Borg spielen musste.

2021 spielte Casper Ruud zum ersten Mal beim Laver Cup. Vor seinem ersten Match war er besonders nervös – vor allem, weil er vor Björn Borg spielen musste.

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Wie Björn Borg Casper Ruud zum Weinen brachte

Natürlich liegt seine entspannte Einstellung aber auch an den gemeinsamen Erfahrungen, die Ruud über die vergangenen drei Jahre mit seinem Team sammeln konnte. Auch sein Verhältnis zu Kapitän Borg, den er 2021 noch kaum kannte, ist mittlerweile gereift: „Er ist ein super netter Kerl. Über die Jahre haben wir eine gute Beziehung aufgebaut. Ich bin Norweger, er ist Schwede. Das liegt ziemlich nah beieinander. Wir haben immer viel Spaß“, so Ruud im Gespräch mit Tennis Channel.

Doch Ruud verbindet mehr mit dem Schweden als nur den Laver Cup. Denn er hegt eine große Bewunderung für den Ex-Tennisprofi: „Ich habe den Film von Björn Borg und John McEnroe „Borg vs. McEnroe“ gesehen. Mir hat besonders die Seite von Björn gefallen. Das hat mich am Ende zum Weinen gebracht“, berichtete der Norweger in einer Pressekonferenz vor dem ersten Spieltag. Borg, der gleich neben seinem Mannschafts-Mitglied saß, schaute auf: „Wirklich?“, entgegnete er erstaunt.

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„Die Geschichte ist Geschichte. Aber für mich ist es sehr emotional, ein Teil dieses Teams zu sein und Zeit mit diesen Jungs zu verbringen, ihre Geschichten zu hören und zu hören, wie sie über das Leben sprechen. Das bedeutet mit sehr viel“, erklärte im Anschluss auch Borg das Verhältnis zu seinen Spielern.

Aufbauend auf diesem speziellen Verhältnis startet Auftaktspieler Casper Ruud mit Team Europe nun am Freitag, den 20. September, ab 13 Uhr in den Laver Cup in Berlin. Sein Gegner: Francisco Cerundolo.

Casper Ruud über Berlin:  "Bei mir hat die Geschichte einen ziemlich großen Eindruck hinterlassen. Ich finde Geschichte sehr interessant. Ich würde die Stadt gerne noch mehr erkunden!“

Gegen den Argentinier hofft Ruud auf einen kleinen Heimvorteil. „Es ist das erste Mal, dass der Laver Cup in Deutschland ist. Für mich ist es das zweite Mal, dass ich zu Hause spielen kann, in der Heimat Europas. Das ist großartig“, freute sich Ruud. Doch der Norweger ist nicht nur beeindruckt von dem Wettbewerb, sondern vor allem von dem Austragungsort, Berlin: „Ich war vor zehn Jahren mit meiner Schule aus Norwegen mal in Berlin. Wir haben einen Ausflug gemacht, um etwas über die Geschichte zu lernen“, schwelgt er in Erinnerungen. „Berlin ist eine große Stadt, die in den Zweiten Weltkrieg verwickelt war. Bei mir hat die Geschichte einen ziemlich großen Eindruck hinterlassen. Ich finde Geschichte sehr interessant. Ich würde die Stadt gerne noch mehr erkunden!“

Weit hat er es jedenfalls nicht zu den ein oder anderen geschichtsträchtigen Orten in Berlin. Denn die Uber-Arena, in der der Laver Cup 2024 stattfindet, liegt gleich auf der anderen Straßenseite der Berliner Mauer.