Das deutsche Team bei den Billie Jean King Cup Finals 2024

Als die fünf deutschen Spielerinnen am Dienstag den Pressekonferenz-Saal in Málaga betreten, ist die Stimmung ausgelassen. Immer wieder werfen sich Laura Siegemund, Tatjana Maria, Anna-Lena Friedsam, Jule Niemeier und Eva Lys schmunzelnd vielsagende Blicke zu. Und auch Teamkapitän Rainer Schüttler huscht ständigt ein Grinsen über das Gesicht, wenn er die jungen Frauen miteinander interagieren sieht.

Angesprochen auf die Billie Jean King Cup Finals, für die sich das Porsche Team Deutschland mit einem Sieg über Brasilien im April qualifiziert hatte, freut sich Niemeier: “Es ist immer toll, wieder mit den Mädels zusammenzukommen.” Nach einem Blick in Richtung ihrer Teamkolleginnen meldet sie sich wieder lachend zu Wort und ergänzt: “Den Mädels und Rainer!”

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Team Deutschland bei den Billie Jean King Cup Finals 2024 in Málaga: (v.l.n.r.) Anna-Lena Friedsam, Tatjana Maria, Laura Siegemund, Rainer Schüttler, Jule Niemeier und Eva Lys.

Team Deutschland bei den Billie Jean King Cup Finals 2024 in Málaga: (v.l.n.r.) Anna-Lena Friedsam, Tatjana Maria, Laura Siegemund, Rainer Schüttler, Jule Niemeier und Eva Lys.

Team Deutschland mit guten “Vibe” beim Billie Jean King Cup

Nach der Pressekonferenz geht es weiter mit Einzelinterviews und einem Termin beim Medienteam der ITF. Gleich fällt auf: Das Team bleibt gerne geschlossen zusammen. Als Siegemund mit Tennis Channel DE über drei Eigenschaften ihrer Mannschaft spricht, schaut sie zu Lys & Co., die alles gespannt beobachten.

Siegemund wirft die Begriffe “homogen” und “fun” in den Raum. Sie erklärt: “Homogen im Sinne vom Spiellevel und fun, weil wir einfach Spaß miteinander haben. Wir verstehen uns sehr gut, auch wenn wir nur schnell zusammengewürfelt werden. Der Vibe ist immer da.”

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Für den dritten Begriff wendet sich Siegemund dann schnell an ihre Teamkameradin Lys: “Eva, unser Team in drei Worten? Homogen und Fun habe ich schon gesagt, weil ich finde, wir sind halt einfach gut”, lacht sie. Gemeinsam mit Lys überlegt sie weiter: “Schön sind wir auch. Geil und wild. Stimmt, wir sind eine wilde Truppe. Nehmen wir vier Begriffe.”

Homogen – aber mit ganz unterschiedlichen Stärken

Auch Teamkapitän Rainer Schüttler lauscht der Unterhaltung seiner beiden Spielerinnen genau. Als er schließlich drei Begriffe nennen soll, ist er deshalb bestens vorbereitet: “Lustig, loyal und verrückt”, sagt der 48-Jährige wie aus der Pistole geschossen. Er führt aus: “Ich habe das Gefühl, sie können sich aufeinander verlassen, dass sie wissen, selbst wenn es mal nicht so gut läuft oder wenn sie Probleme haben, dann sind die anderen für sie da und springen für sie ein.“

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Der Slice ist heiß: Tatjana Maria ist vor allem für ihr Slice -Spiel auf der Rückhand sowie der Vorhand bekannt.

Der Slice ist heiß: Tatjana Maria ist vor allem für ihr Slice -Spiel auf der Rückhand sowie der Vorhand bekannt.

Mit seinem Aufgebot für das letzte Event der Saison ist Schüttler mehr als zufrieden. „Wir sind ein unglaubliches Team, jeder kämpft für jeden“, sagt er. Und auch wenn Siegemund als langjährige Nationalspielerin das Team als homogen im Spiellevel bezeichnet, besticht dennoch jedes Teammitglied mit ganz eigenen Stärken auf dem Platz. „Jeder ist unterschiedlich, aber trotzdem versteht sich jeder mit jedem gut“, bringt es Schüttler auf den Punkt.

Wo genau die Stärken jeder Spielerin liegen, beschreibt er:

"Tatjana Maria bewegt sich unglaublich gut. Sie hat einen sehr guten ersten Aufschlag. Kann alles, kann dann auch mit ihrem Slice viel Stopp, sehr viel Ballgefühl, geht auch mal ins Netz.

Jule hat eine unglaubliche Durchschlagskraft. Sie serviert sehr gut, sie kann die Bälle sehr früh nehmen, sehr hart spielen.

Anna-Lena ist eine kompakte Spielerin. Sie hat einen sehr gefährlichen Aufschlag, gute Schläge von hinten, kann aber auch ans Netz gehen.

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Jule Niemeier kehrt zum BJK Cup zurück, nachdem sie sich wieder in die Top 100 der Welt gespielt hat.

Jule Niemeier kehrt zum BJK Cup zurück, nachdem sie sich wieder in die Top 100 der Welt gespielt hat.

Laura spielt sehr trickreich, sehr variabel. Mit viel Spin, viel Winkel, spielt mal einen Stopp, geht ans Netz. Sie macht wirklich alles. Sie stellt sich wirklich hundertprozentig auf die Gegnerin ein.

Eva steht sehr nah an der Linie, kann die Bälle sehr, sehr früh nehmen. Sie returniert unglaublich gut. Sie hat Petra Martic geschlagen, als sie noch in den Top 30 stand. Eva ist immer für eine Überraschung gut."

Den ersten Einsatz haben Niemeier & Co. am Freitag ab 17 Uhr gegen Großbritannien. Wer gegen das Team rund um Katie Boulter und Emma Raducanu letztendlich antreten wird, entscheidet sich eine Stunde vor Spielbeginn. Auch wenn die DTB-Damen nicht unbedingt als Favoritinnen in die Achtelfinal-Partie gehen, treten sie dennoch als entschlossene, zielstrebige und starke Truppe auf. Und vielleicht behält Schüttler ja recht und sie können mit ihrer Vielseitigkeit für die ein oder andere Überraschung sorgen.

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Die Finals aus Malaga

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