Alexander Zverev und Jannik Sinner beim Handshake nach dem Halbfinale in Cincinnati.

Sie sind die besten Spieler des Jahres 2024, sie haben die Grand Slam- sowie großen Turniere im Jahr 2024 gewonnen, sich gegen ihre großen Konkurrenten durchgesetzt und sind über sich hinausgewachsen. Gleichzeitig haben alle acht Profis, die sich für Turin qualifiziert haben, bewiesen dass die Generation nach Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic längst in der Weltspitze angekommen ist.

Absolut verdient stehen die acht besten Spieler der Saison in den Top Ten der Herren-Weltrangliste und können nun bei den ATP Finals in Turin noch einmal bis zu 1.500 Weltranglisten-Punkte sowie bis zu 4,4 Millionen Euro an Preisgeldern sammeln.

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Die Rede ist von Jannik Sinner, Alexander Zverev, Carlos Alcaraz, Daniil Medvedev, Taylor Fritz, Casper Ruud, Alex de Minaur und Andrey Rublev. Auch wenn das Jahr 2024 für Novak Djokovic durchaus holprig war und er in diesem Jahr auf einen großen Titel Bei ATP- und Grand Slam-Turnieren verzichten musste, zählte der Serbe dennoch zu den besten sechs Spielern, schließlich erreichte er das Finale in Wimbledon sowie das Halbfinale bei den Australian Open. Nach seinem Erfolg bei den Olympischen Spielen in Paris ließ Djokovic allerdings bereits anklingen, dass sein Fokus in Zukunft stärker auf den Davis Cup- sowie Grand Slam-Matches liegen wird.

Sechs Tage vor Turnierstart in Turin trudelte dann auch seine Absage für das letzte Turnier des Jahres ein. Der Grund: anhaltende Verletzungsprobleme. Mit seinem Rückzug war dann aber auch das Rennen um die drei verbleibenden Plätze bei den Finals beendet. Ruud, de Minaur und Rublev mussten also keine weiteren Erfolge einfahren, um in der Inalpi Arena aufschlagen zu dürfen.

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Doch auch wenn Sinner, Zverev & Co. in diesem Jahr große Erfolge eingespielt haben, mussten sie auch einige Strapazen auf sich nehmen, um in dieser Topform spielen zu können. Und was eben im Profi-Alltag mitschwingt: Verletzungen und gesundheitliche Beschwerden.

Kurz vor Start des letzten ATP-Turniers des Jahres analysieren wir, in welcher Form sich die besten acht Profis 2024 befinden. Wer zählt zu den Titelanwärtern bei den ATP Finals 2024?

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Jannik Sinner – gegen alle Widerstände

Der Südtiroler Jannik Sinner startete vielversprechend in die Saison 2024. Mit dem Davis Cup-Titel im Gepäck blieb er mit seinem ersten Grand Slam-Titel bei den Australian Open und dem anschließenden Rotterdam-Titel über 19 Matches ungeschlagen. Bei den French Open erreichte er das Halbfinale und spielte sich damit auf Platz eins der Weltrangliste. Zwar überschattete dann ab August die Doping-Geschichte seine Erfolge, davon ließ sich der 23-Jährige aber nicht unterkriegen und holte sich bei den US Open seinen zweiten Grand Slam-Titel. Nachdem er seine vierte Masters-Trophäe in Shanghai gewonnen hatte, trat Sinner noch beim Six Kings Slam, einem Showturnier in Saudi-Arabien an, das er ebenfalls für sich entschied. Beim letzten 1000er-Event des Jahres in Paris musste er dann passen, obwohl er schon einige Tage vor Turnierstart zum Training angereist war. “Nach dem ersten Training habe ich mich wirklich nicht gut gefühlt. Ich habe am Sonntag auch mit dem Arzt gesprochen, es ist ein Virus, was dazu führt, dass man sich in drei oder vier Tagen besser fühlt”, sagte er gegenüber der ATP.

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Auch wenn den Weltranglisten-Ersten der Virus kurzzeitig aus der Bahn warf, dürfte seine Teilnahme in Turin ungefährdet sein. Immerhin blieben bis zum Turnierstart knapp zwei Wochen Regeneration. Als Weltranglisten-Erster und Vorjahresfinalist in Turin ist Sinner einer der größten Titelanwärter. Denn über die Saison hinweg hat er bewiesen: Unabhängig von allen Umständen, aller Kritik und Verletzungsbeschwerden war der 23-Jährige in der Lage konstant und unbeirrt seine Leistungen abrufen zu können.

Bei den US Open 2024 holte sich Jannik Sinner seine zweite Grand Slam-Trophäe.

Bei den US Open 2024 holte sich Jannik Sinner seine zweite Grand Slam-Trophäe.

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Alexander Zverev – ungebändigter Ehrgeiz

Noch immer hinkt der 27-Jährige seinem großen Traum von einem Grand Slam-Titel hinterher. Doch auch wenn ihm dieser Erfolg auf seiner Wunschliste noch fehlt, zeigte der gebürtige Hamburger trotzdem, dass er zur absoluten Weltspitze zählt. Auch ohne Major-Erfolg qualifizierte er sich nämlich nach Sinner als zweiter Profi für die Finals bereits Anfang September – sogar vor Alcaraz, der in diesem Jahr zwei Grand Slam-Titel holte.

Genau diese frühe Qualifikation spricht für die konstanten Leistungen, die Zverev in dieser Saison brachte: Halbfinale bei den Australian Open, Sieg in Rom, Finale bei den French Open, Finale in Hamburg, Viertelfinale bei den US Open und ein vorerst krönender Abschluss beim Masters-Turnier in Paris.

Mit seinem Sieg beim Masters-Turnier in Paris übernahm Zverev die Führung bei den Männern in dieser Saison mit 66 Matchsiegen, einen mehr als Jannik Sinner.

Mit seinem Sieg beim Masters-Turnier in Paris übernahm Zverev die Führung bei den Männern in dieser Saison mit 66 Matchsiegen, einen mehr als Jannik Sinner.

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Trotz gesundheitlicher Beschwerden und Verletzungsproblemen in der zweiten Jahreshälfte ließ Zverev sich nicht davon abhalten, den Tenniscourt zu betreten – selbst eine Lungenentzündung bremste ihn nicht aus.

Als zweifacher ATP Finals-Sieger (2018 & 2021) zählt er zu den erfahrenen Spielern in Turin. Sein Turniersieg in Paris unterstrich zuletzt nochmal seinen Ehrgeiz und seine gute Verfassung und brachte ihm erneut Platz zwei der Weltrangliste ein.

Dennoch sieht der 27-Jährige noch Luft nach oben. Denn gleich nach dem Triumph in Frankreichs Hauptstadt, scheuchte er sein Team wieder auf den Trainingsplatz. Nachdem Zverev 2023 den Einzug ins Halbfinale von Turin trotz zweier Siege verpasst hatte, will er in diesem Jahr garantiert seine dritte Finals-Trophäe holen und das Jahr als Sieger beenden.

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Carlos Alcaraz – der Turin-Spieler 2024 mit den meisten Major-Siegen

Die vier Grand Slam-Turniere teilte Alcaraz in diesem Jahr fair mit Jannik Sinner auf. Zwei gingen an den Südtiroler, zwei an den Spanier. Während Sinner die zwei Events auf Hardcourt für sich entschied, bewies Alcaraz, dass er ein Allrounder ist und holte die Pokale auf Sand (French Open) und Rasen (Wimbledon). Dass der 21-jährige Alcaraz aber auch auf Hartplatz performen kann, beweisen sein US Open Titel 2023 sowie seine Erfolge in Indian Wells und Peking in diesem Jahr.

Carlos Alcaraz triumphierte 2024 erneut in Wimbledon.

Carlos Alcaraz triumphierte 2024 erneut in Wimbledon.

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Zuletzt scheiterte der Spanier zwar in der dritten Runde von Paris und gab damit den zweiten Platz der Weltrangliste wieder an Zverev ab, dennoch scheint Alcaraz nach seiner längeren Verletzungspause während der Sandplatzsaison wieder befreit spielen zu können.

In Turin ist er nun zum zweiten Mal dabei. Bei seiner ersten Teilnahme im Vorjahr erreichte er mit Siegen über Andrey Rublev und Daniil Medvedev das Halbfinale. Dort unterlag er dann dem späteren Sieger Novak Djokovic.

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Daniil Medvedev – unter dem Radar?

Es scheint oft, als würde Daniil Medvedev etwas unter dem Radar fliegen. Zwar konnte Medvedev in diesem Jahr keinen einzigen Titel gewinnen, dafür erreichte er aber das Endspiel der Australian Open sowie des Masters-Turniers in Indian Wells und beeindruckte vielmehr mit konstanten Leistungen. Lediglich bei drei Turnieren verlor er seine Auftaktpartie, bei allen anderen zog er mindestens in die dritte Runde bzw. das Achtelfinale ein.

Bereits im sechsten Jahr in Folge qualifizierte sich Medvedev für die ATP Finals. 2020 gewann er hier den Titel, 2021 stand er erneut im Endspiel und 2023 schied er im Halbfinale gegen Jannik Sinner aus. Als ehemaliger Sieger und Hardcourt-Spezialist zählt er zwar zum engeren Favoritenkreis, ist allerdings nicht der größte Titelanwärter. Dafür weiß der 28-Jährige aber bestens, wie er seinen Kontrahenten in Turin unangenehm werden kann.

Im Jahr 2020 gewann Daniil Medvedev die ATP Finals, die zu diesem Zeitpunkt noch in London ausgetragen wurden.

Im Jahr 2020 gewann Daniil Medvedev die ATP Finals, die zu diesem Zeitpunkt noch in London ausgetragen wurden.

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Taylor Fritz – Grand Slam-Durchbruch 2024

Im Tennis-Zirkus ist Taylor Fritz schon lange etabliert, immerhin konnte er bis heute acht ATP-Turniere gewinnen und sich in sieben weitere Finals spielen. Allerdings fehlte Fritz der große Durchbruch auf Grand Slam-Ebene. Nie schaffte er es über das Viertelfinale hinaus – bis zu den US Open 2024. Hier gelang dem 27-Jährigen dann sein größter Erfolg. Mit Siegen über Matteo Berrettini, die zwei Top-Ten-Spieler Casper Ruud und Alexander Zverev sowie über seinen Landsmann Frances Tiafoe erreichte er endlich sein erstes Grand Slam-Endspiel. Dem Weltranglisten-Ersten Jannik Sinner war er dort zwar in drei Sätzen unterlegen, aber der Einzug ins Finale brachte Fritz eine ordentliche Summe an Weltranglisten-Punkten, die ihm später dann auch die Teilnahme in Turin garantierten.

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Für Fritz ist es nach 2022 die zweite Teilnahme in Turin. Vor zwei Jahren bezwang er hier in der Gruppenphase Rafael Nadal und Felix Auger-Aliassime und sicherte sich trotz einer Niederlage gegen Casper Ruud einen Platz im Halbfinale. Dort scheiterte er dann denkbar knapp mit 6:7, 6:7 am späteren Sieger Djokovic.

Zuletzt erreichte Fritz das Halbfinale von Shanghai (Niederlage gegen Djokovic), scheiterte aber in Paris bereits in seiner ersten Partie an Jack Draper.

Casper Ruud – miese Pleiten in der zweiten Jahreshälfte

Ruud startete stark in die Saison 2024, gewann die Turniere in Barcelona und Genf und erreichte die Endspiele von Los Cabos, Acapulco und Monte Carlo. In der zweiten Jahreshälfte scheint die Luft bei dem Norweger allerdings raus zu sein. Nach seinem Einzug ins Halbfinale der French Open kassierte er eine frühe Niederlage nach der nächsten. Lediglich in New York kämpfte er sich noch einmal in die vierte Runde.

Im Anschluss konnte er keine zwei Partien in Folge gewinnen. Ruud ist also weit entfernt davon, in Turin zum Favoritenkreis zu zählen. Aber vielleicht kann er bei dem 250er-Turnier in Metz noch einmal Selbstvertrauen tanken. Dass er bei den ATP Finals gut spielen kann, bewies Ruud bereits mit dem Einzug ins Halbfinale 2021 sowie dem Erreichen des Endspiels 2022, wo er letztendlich Djokovic unterlag. 2023 verpasste er allerdings den Cut für die Jahresendspiele.

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Alex de Minaur – Erste Teilnahme bei den Finals

Genau wie Taylor Fritz zählt Alex de Minaur eher zur Kategorie der konstanten Spieler ohne große Ausreißer bei Grand Slam-Turnieren. Über das Viertelfinale bei den vier Majors kam der Australier auch 2024 nicht hinaus. Dafür holte er sich aber die Titel in Hong Kong und Madrid und spielte sich bis ins Finale von Montreal. Den Asian Swing verpasste der 25-Jährige aufgrund von Verletzungsproblemen. Nun scheint er aber wieder in Form zu kommen. Denn sowohl in Antwerpen, Wien als auch in Paris kämpfte er sich bis ins Viertelfinale, in Wien sogar bis ins Halbfinale.

De Minaur ist bei den ATP Finals 2024 allerdings auch der einzige Debütant. Alle anderen Mitspieler qualifizierten sich in der Vergangenheit mindestens einmal für die Jahresendspiele. Ein großer Coup also für den 25-jährigen aus Sydney. Fest steht: Er hat nichts zu verlieren!

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Im Januar 2024 zog Alex de Minaur erstmals in die Top Ten der Weltrangliste ein. Nun zählt er zu den besten acht Spielern der Saison.

Im Januar 2024 zog Alex de Minaur erstmals in die Top Ten der Weltrangliste ein. Nun zählt er zu den besten acht Spielern der Saison.

Andrey Rublev – Wie schlimm ist die Verletzung?

Für Rublev ist es mittlerweile die fünfte Qualifikation für die ATP Finals in Folge. Genau wie Ruud und de Minaur profitierte er von der Absage von Djokovic. Dennoch kann der 27-Jährige auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken: Sieg in Acapulco und s'Hertogenbosch; Finale in Rotterdam; Viertelfinale sowohl bei den French Open, in Wimbledon als auch bei den US Open.

Allerdings scheiterte Rublev bereits in der ersten Runde von Paris/Bercy an Francisco Cerundolo. Nach einem gewonnenen Match in Metz (ATP 250) sagte er seine zweite Partie dann wegen einer Verletzung an den Bauchmuskeln ab. Wie stark er durch die Verletzung eingeschränkt ist bzw. ob sie eine Gefahr für seinen Start in Turin darstellt, ist bislang nicht bekannt.

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Die Ersatzspieler

Sollte es zu Absagen kommen, stehen laut Ranking Grigor Dimitrov und Stefanos Tsitsipas als Ersatzspieler in Turin bereit. Dimitrov gewann 2017 den Titel bei den ATP Finals und auch Tsitsipas holte bereits die Finals-Trophäe im Jahr 2019.

ATP Finals 2024: Spielplan

Wer sich dann am Ende tatsächlich als Favorit herauskristallisiert, zeigt sich ab Sonntag, den 10. November. Hier starten die ersten Gruppenspiele im Einzel sowie im Doppel.

Die Halbfinals finden dann am Samstag, den 16. November, ab 12:00 Uhr statt. Ab 15 Uhr wird am Sonntag, den 17. November, das Doppel-Endspiel ausgetragen. Nicht vor 18 Uhr am gleichen Tag folgt dann das Einzel-Finale.

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Tag

Tagessession Doppel

Tagessession Einzel

Nightsession Doppel

Nightsession Einzel

Sonntag, 10.11.

11:30 Uhr

Nicht vor 14:00 Uhr

18:00 Uhr

Nicht vor 20:30 Uhr

Montag, 11.11.

11:30 Uhr

Nicht vor 14:00 Uhr

18:00 Uhr

Nicht vor 20:30 Uhr

Dienstag, 12.11.

11:30 Uhr

Nicht vor 14:00 Uhr

18:00 Uhr

Nicht vor 20:30 Uhr

Mittwoch, 13.11.

11:30 Uhr

Nicht vor 14:00 Uhr

18:00 Uhr

Nicht vor 20:30 Uhr

Donnerstag, 14.11.

11:30 Uhr

Nicht vor 14:00 Uhr

18:00 Uhr

Nicht vor 20:30 Uhr

Freitag, 15.11.

11:30 Uhr

Nicht vor 14:00 Uhr

18:00 Uhr

Nicht vor 20:30 Uhr

Samstag, 16.11. (Halbfinale)

12:00 Uhr

Nicht vor 14:30 Uhr

18:30 Uhr

Nicht vor 21:00 Uhr

Sonntag, 17.11. (Finale)

15:00 Uhr

Nicht vor 18:00 Uhr

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Die ATP Finals 2024 im TV/Stream

Das letzte ATP-Turnier des Jahres wird in der DACH-Region live bei dem PayTV-Sender Sky Deutschland gezeigt. Aber auch Streaminganbieter TennisTV zeigt alle Matches aus Turin online.

**Alle weiteren Infos über die ATP Finals 2024 über Preisgeld, Punkte und Vorjahressieger findet ihr hier.**