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Der Regen wollte einfach nicht aufhören, doch die siebte Ausgabe des Santos Brasil Tennis Cups fand trotzdem ihren glanzvollen Abschluss – am Ende in der Halle. Am Muttertag, spät am Sonntagabend, stand der neue Champion des ATP Challenger 50-Turniers fest: Álvaro Guillen Meza aus Ecuador setzte sich durch und holte seinen dritten Challenger-Titel – und das nach einer kräfteraubenden Doppelrunde am Finaltag.

Den Anfang machte die erste Halbfinalpartie, in der der Brasilianer Matheus Pucinelli den Argentinier Nicolas Kicker in zwei engen Sätzen mit 7:5, 7:5 bezwang. Kicker, einst Top-80-Spieler, forderte den 22-jährigen Paulista mit all seiner Routine, doch Pucinelli behielt die Nerven: Er lag in beiden Sätzen hinten, drehte das Spiel jedoch mit Geduld und Kampfgeist.

In der anderen, am Samstag durch Regen unterbrochenen Vorschlussrunde setzte sich der topgesetzte Álvaro Guillen Meza mit 6:2, 7:6(4) gegen Franco Rocadelli aus Uruguay durch. Im direkten Duell mit Pucinelli hatte Guillen Meza allerdings bislang dreimal das Nachsehen – zuletzt noch vor einer Woche.

Doch die harte Doppelbelastung forderte ihren Tribut: Pucinelli zog sich im Halbfinale eine Verletzung am rechten Oberschenkel zu, trat aber dennoch im Endspiel an. Dort war seine eingeschränkte Beweglichkeit im ersten Satz deutlich spürbar – Guillen Meza holte sich diesen mit 6:3. Im zweiten Satz bäumte sich der Brasilianer noch einmal auf, rettete sich in den Tiebreak und lieferte ein echtes Krimi-Finale.

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Vier Matchbälle vergab Guillen Meza, bevor er beim fünften Matchball mit 14:12 endlich zuschlug und seinen insgesamt siebten Karrieretitel auf dem Pro Circuit bejubeln durfte.

„Ich bin sehr glücklich – schon bevor ich herkam, war ich voller Vorfreude auf das Turnier“, sagte Meza. „Ich war letztes Jahr hier, der Strand, das Hotel direkt in der Nähe, das gute Essen – das alles motiviert mich.

Es war eine großartige Woche. Ich wusste, dass ich heute etwas anders machen muss, denn Matheus hat mich bisher immer sehr klar geschlagen, auch letzte Woche. Heute habe ich mich noch mehr gepusht, fokussierter gespielt – und das hat sich ausgezahlt.

Mit dem Sieg steigt Meza in der nächsten ATP-Weltrangliste auf Platz 176 – sein bisher bestes Ranking. Neben den 50 Weltranglistenpunkten nimmt er auch 8.350 US-Dollar Preisgeld mit nach Hause.

Für Finalist Pucinelli, der 4.910 US-Dollar und 25 Punkte einstreicht, war es trotz der Niederlage ein positiver Abschluss: „Es war ein gutes Match, auch wenn ich im ersten Satz nicht mein Spiel durchziehen konnte. Im ersten Game des zweiten Satzes dachte ich sogar ans Aufgeben, aber ich spürte, dass da noch etwas geht – und beinahe hätte ich es in den dritten Satz geschafft. Insgesamt war es eine gute Woche, und ich bin glücklich, dass ich es in ein Finale in Brasilien geschafft habe.“

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Misolic siegreich in Prag

Filip Misolic hieß der strahlende Sieger bei der 25. Ausgabe der Advantage Cars Prague Open. Der ungesetzte Österreicher setzte sich im Finale souverän gegen den niederländischen Qualifikanten Guy den Ouden mit 6:4, 6:0 durch und feierte damit seinen dritten Titel auf der ATP Challenger Tour – der erste in dieser Saison.

Der 23-jährige Grazer zeigte während der gesamten Turnierwoche eine beeindruckende Form. Ohne einen einzigen Satzverlust kämpfte er sich durch die obere Hälfte des Tableaus und bezwang dabei den erst 18-jährigen tschechischen Qualifikanten Jan Kumstat, den an Nummer fünf gesetzten Georgier Nikoloz Basilashvili, den niederländischen Wildcard-Spieler Mees Rottgering und Lukas Klein aus der Slowakei.

Auch im Finale ließ Misolic nichts anbrennen. Er nutzte fünf seiner neun Breakchancen und holte 61 Prozent der gespielten Punkte – nach nur einer Stunde und neun Minuten war der Titel perfekt. „Es war unglaublich. Ich habe mich wie zuhause gefühlt. Die Zuschauer und das gesamte Turniergelände waren fantastisch. Alles war perfekt. Ich habe mich von Match zu Match gesteigert. Ich bin wirklich stolz auf mich“, sagte Misolic nach dem Sieg.

Zum Duell mit dem starken Guy den Ouden ergänzte er:

Das Ergebnis im Finale sieht vom Ergebnis vielleicht leicht aus, aber es war ein harter Kampf auf dem Platz. Ich bin sehr glücklich, den Pokal geholt zu haben – und ich habe mich auch für meine Niederlage gegen Guy in Kigali revanchiert.

„Ich wusste, dass es ein schwieriges Match wird. Er ist ein großartiger Spieler mit einer unglaublichen Vorhand. Ich musste einfach dranbleiben, den Ball im Spiel halten und aggressiv bleiben. Das ist mir ziemlich gut gelungen.“

Mit dem Titel in Prag sicherte sich Misolic nicht nur wertvolle 75 ATP-Ranglistenpunkte, sondern auch ein Preisgeld von 12.980 Euro – und jede Menge Selbstvertrauen für die kommenden Turniere.

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Maestrelli gewinnt ersten Titel in drei Jahren

Bei den Abruzzo Open Francavilla Al Mare erlebte Francesco Maestrelli eine Traumwoche. Ausgestattet mit einer Wild Card ging der 22-jährige Italiener ins Rennen des ATP Challenger Tour 75 Sandplatzevents und gewann am Ende den Titel. Maestrelli, der im Halbfinale zwei Matchbälle abwehren musste, bevor er von der Aufgabe des Schweizers Dominic Stricker profitierte, besiegte Valentin Vacherot aus Monaco 6:4, 6:4 in einer Stunde und 45 Minuten.

Es ist Maestrelli zweiter ATP Challenger Triumph. Zum ersten Mal krönte er sich ebenfalls in Italien zum Champion, als er vor drei Jahren in Verona die Trophäe gewann.

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Premierenerfolg beim Heimspiel in Wuxi

Fajing Sun hat bei den Wuxi Open seinen ersten Challenger-Titel gewonnen. Im Finale vor heimischer Kulisse besiegte der 28-jährige Chinese den Australier Alex Bolt mit 7:6(4), 6:4. Zuvor stand er dreimal in einem Viertelfinale eines Challenger Tour Events. In Wuxi wäre beinahe schon in Runde zwei Endstation gewesen als er in der Begegnung gegen AntoineEscoffier einen Matchball abwehren musste. Während Bolt im Endspiel mit seinem Aufschlag glänzte, war Sun vom Grundlinienspiel deutlich präziser und verließ nach einer Stunde und 37 Minuten Spielzeit als Sieger den Platz.

„Ich bin sehr glücklich meinen ersten Challenger Titel gewonnen zu haben. Es gibt mir die Möglichkeit in der Qualifikation der Grand-Slam-Turniere anzutreten. Das ist ein großer Schritt für mich“, gab Sun im Anschluss zu Protokoll.

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🇱🇹 Vilius Gaubas is ready to take on the world

🇱🇹 Vilius Gaubas is ready to take on the world

The Challenger Tour star from Lithuania just won two main-draw matches in Rome.

Nakashima führt Feld in Bordeaux an

Während die absolute Weltspitze des Tennis in dieser Woche in die zweite Woche des ATP Masters 1000 in Rom geht, treten die Cracks der Challenger Tour bei zwei Events der höchsten Kategorie an.

Bei der 16. Ausgabe der BNP Paribas Primrose in Bordeaux stehen 175 Weltranglistenpunkte für den Sieger auf dem Spiel. Der US-Amerikaner Brandon Nakashima geht dabei als Topgesetzter Spieler ins Rennen. Die Nummer 29 der Welt darf jedoch starke Konkurrenzerwarten, unter anderem vom Argentinier Sebastian Baez, der die untere Hälfte des Tableaus anführt.

Ein besonderes Augenmerk sollte man in Aquitanien auf Tallon Griekspoor richten. Der an Nummer drei gesetzte Niederländer gibt sein Comeback auf der Challenger Tour, wo er seit 30 Matches unbesiegt ist. Im Jahr 2001 feierte er fünf Titel in Folge und 2022 gewann er sein Heimturnier in Amersfoort. Seitdem war Griekspoor auf diesem Level nicht mehr unterwegs. Die vier der Setzliste ist Giovanni Mpetshi Perricard aus Frankreich.

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Tallon Griekspoor sagt, dass Sand sein Lieblingsbelag ist. Hier ist der Grund

🇮🇹 Turin empfängt Topstars bei den Piemonte Open

Der Circolo della Stampa Sporting in Turin ist bereit, wenn die dritte Ausgabe des Piemonte Open Intesa Sanpaolo startet. Und das Teilnehmerfeld? Absolut erstklassig: Zehn Spieler aus den Top 100 der ATP-Weltrangliste kämpfen um den Titel – angeführt vom italienischen Shootingstar Flavio Cobolli, aktuell Nummer 34 der Welt.

Der 21-jährige Römer, der vor gut einem Monat in Bukarest seinen ersten ATP-Titel holte, will nun in Turin über sich hinauswachsen. Nach einem frühen Aus beim Masters in Rom richtet er den Fokus voll auf das Premium-Event der ATP Challenger 175-Kategorie – mit dem klaren Ziel, seine Viertelfinal-Teilnahme aus dem Premierenjahr 2023 zu toppen. Wie alle vier Topgesetzten hat Cobolli in Runde eins ein Freilos und steigt am Donnerstag direkt im Achtelfinale ein. Dasselbe gilt für seinen Landsmann Luciano Darderi, den Argentinier Tomas Martin Etcheverry und den Spanier Roberto Carballés Baena.

Insgesamt stehen neun Italiener im Hauptfeld. Neben Cobolli und Darderi sind auch Luca Nardi, der Titelverteidiger Francesco Passaro und die Tennislegende Fabio Fognini mit dabei. Für Fognini wird es ein emotionaler Abschied: Turin ist die Stadt, in der er 2008 seinen ersten Challenger-Titel feierte – und 2025 wird sein Abschiedsjahr

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🇵🇹 Tennisfieber in Portugal – und ein Weltrekord obendrauf

In Portugal wird indessen ein Meilenstein im internationalen Tennis Circuit gesetzt. Im legendären Tenniskomplex von Jamor werden die Oeiras Open 5 ausgetragen – das bereits fünfte ATP Challenger Turnier des Jahres an diesem Ort. Damit ist Oeiras die erste Stadt weltweit, die in nur einer Saison gleich fünf Challenger-Turniere veranstaltet.

Und das Timing? Besser geht’s kaum: Das Turnier findet direkt vor dem Start der Roland-Garros-Qualifikation statt und ist gleichzeitig die letzte Chance, um noch Weltranglistenpunkte für Wimbledon zu sammeln. Kein Wunder also, dass das Teilnehmerfeld voller ambitionierter Spieler steckt, die auf einen Platz im Hauptfeld der Grand Slams schielen.

Die portugiesische Truppe wird dabei von Jaime Faria angeführt, der vor einem Jahr hier seinen ersten Challenger-Titel feierte. Heute ist er die Nummer zwei des Landes und kratzt mit Position 108 an der absoluten Weltspitze. Mit von der Partie sind ebenfalls seine Faria’s Landsleute Henrique Rocha, Gastão Elias, Tiago Pereira und Pedro Araújo.

Ein Name, der in Oeiras Kultstatus hat: Gastão Elias. Mit 34 Jahren ist er ein echtes Urgestein und Rekordhalter in Sachen Challenger-Titel (10) und Finalteilnahmen (23) unter den Portugiesen. Dreimal war er im Übrigen genau hier erfolgreich – ein Heimvorteil Deluxe!

Angeführt wird das Feld vom Brasilianer Thiago Monteiro, Nummer 106 der Weltrangliste,der aber bereits in den Top-60 der Welt zu finden war. Dazu kommen seine Landsleute Thiago Seyboth Wild, Felipe Meligeni Alves und Gustavo Heide.

Der Chilene Cristian Garín, einst Nummer 17 der Welt und fünffacher ATP Tour Champion, gibt sich ebenso die Ehre wie der spektakuläre US-Amerikaner Christopher Eubanks, Wimbledon-Viertelfinalist und Mallorca-Sieger, sowie Yibing Wu – der erste Chinese mit einem ATP Tour Titel überhaupt.

Zagreb, Bogotá und Tunis weitere Turnierstationen

🇭🇷 Bei den Zagreb Open ist der französische Routinier Adrian Mannarino an Nummer eins gesetzt. Zum weiteren Favoritenkreis beim ATP Challenger Tour 75 Sandplatzturnier in der kroatischen Hauptstadt zählen Jerome Kym aus der Schweiz, Dalibor Svrcina aus der Tschechischen Republik sowie Harold Mayot aus Frankreich.

🇨🇴 In Südamerika gastiert die Challenger Tour in dieser Woche in Kolumbien. Bei den KIA Open in Bogotá liegen die Hoffnungen des Heimpublikums auf Nicolas Mejia. Der 25-jährige Lokalmatador führt das Feld an und wird mit Matias Soto aus Chile und den BrasilianernKarue Sell sowie Matheus Pucinelli de Almeida um den Turniersieg kämpfen.

🇹🇳 Der Franzose Valentin Royer geht als aussichtsreichster Kandidat auf den Titel bei den KIA Tunis Open ins Rennen. Der US-Amerikaner Emilio Nava ist die Nummer zwei des Sandplatzevents in Tunesien. Federico Coria aus Argentinien und Coleman Wong aus Hong Kong schließen das Top-Quartett ab.