Borna Coric wins Aix en Provence

Die ATP Challenger Tour bot in der vergangenen Woche Tennis der Extraklasse – mit einem besonderen Highlight bei den Open Aix Provence Crédit Agricole. Das Turnier zählt zu den sechs Events der prestigeträchtigen 175er-Kategorie, die in der zweiten Woche der großen ATP-Masters-1000-Turniere in Indian Wells, Madrid und Rom ausgetragen werden.

Trotz früher Niederlagen der beiden Top-50-Spieler Alexei Popyrin aus Australien und dem Italiener Lucian Darderi blieb das Sandplatzevent im Süden Frankreichs hochkarätig. Am Ende standen mit Borna Coric und Stan Wawrinka zwei glanzvolle Namen im Finale, indem sich der Kroate nach über drei Stunden Kampf mit 6:7(5), 6:3, 7:6(4) durchsetzen konnte.

„Ich bin glücklich, dass ich in den letzten Monaten angefangen habe, besseres Tennis zu spielen“, sagte Coric, der nun auf Platz 84 der ATP Weltrangliste platziert ist. „Ich habe hart gearbeitet, das ist für mich das Wichtigste – und gesund zu bleiben.“

Der 28-Jährige hat in dieser Saison eine beeindruckende Challenger-Bilanz von 22 Siegen und drei Niederlagen. Von Februar bis März gewann Coric drei ATP Challenger-Titel in Folge und baute dabei eine Siegesserie von 16 Matches auf, die erst von Stan Wawrinka beim Challenger in Neapel gestoppt wurde. Fünf Wochen nach dieser Niederlage gelang Coric nun ein hart umkämpfter Sieg gegen den 40-jährigen Schweizer, der mit einem Erfolg in Aix, der älteste Challenger-Sieger der Geschichte geworden wäre.

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HOTSHOT: Wawrinka gewinnt Hammer-Ballwechsel gegen Coric – Aix-en-Provence Finale

Michelsen verzeichnet größten Titelgewinn

In Portugal hat der junge US-Amerikaner Alex Michelsen seinen bislang größten Titel seiner Karriere gewonnen. Der 20-jährige Kalifornier, aktuell die Nummer 38 der ATP-Weltrangliste, sicherte sich die 10. Ausgabe des Millennium Estoril Open mit einem 6:4, 6:4-Sieg gegen den italienischen Qualifikanten Andrea Pellegrino. Das Endspiel am Sonntag dauerte 74 Minuten.

Für Michelsen war es nach Chicago und Knoxville vor zwei Jahren der dritte Titelgewinn auf der ATP Challenger Tour, und sein erster Triumph auf Sand. Besonders beeindruckend: Er gab während des gesamten Turniers keinen einzigen Satz ab. Mit diesem Erfolg hat sich Michelsen in der Weltrangliste auf Platz 32 verbessert und damit seine bisher beste Platzierung aus dem März dieses Jahres eingestellt.

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Die Millennium Estoril Open wurden in diesem Jahr einmalig als ATP Challenger ausgetragen, kehren aber 2026 wieder in den regulären Kalender der ATP Tour zurück. Michelsen setzte sich in einem stark besetzten Feld durch, angeführt vom Kanadier Felix Auger-Aliassime, der aber bereits in der zweiten Runde an Pellegrino scheiterte.

Das Finale folgte in beiden Sätzen einem ähnlichen Verlauf: Michelsen schaffte das Break jeweils im fünften Spiel, musste kurz darauf den Ausgleich hinnehmen, konnte aber im siebten Spiel erneut vorlegen. Der US-Amerikaner zeigte auch auf der roten Asche seine aggressive Spielweise und präsentierte seinen starken Aufschlag als große Waffe – während des gesamten Turniers wurde er nur viermal gebreakt.

Mit diesem Erfolg ist Michelsen der erste Spieler aus den Vereinigten Staaten, der den Titel im Clube de Ténis do Estoril holen konnte. Frances Tiafoe war 2018 und 2022 jeweils im Finale gescheitert. Zudem löste er Stefanos Tsitsipas als jüngsten Sieger der Turniergeschichte ab: Michelsen war bei seinem Sieg 14 Tage jünger als der Grieche, der 2019 den Titel gewann.

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Garin gewinnt ersten Titel sein 2021

In Österreich meldete sich inzwischen Cristian Garin zurück – und wie! Der 28-jährige Chilene sicherte sich den Titel bei den Danube Upper Austria Open powered by SKE. Im Endspiel des ATP Challenger 100 Turniers in Mauthausen setzte er sich nach zwei Stunden und 31 Minuten mit 3:6, 6:1, 6:4 gegen seinen Landsmann Tomas Barrios Vera durch. Es ist Garins erster Turniersieg seit über vier Jahren – der letzte Triumph datiert aus dem März 2021 in Santiago de Chile.

Mit dem Erfolg darf sich der ehemalige Weltranglisten-17. nicht nur über den Pokal freuen, sondern auch über einen kräftigen Sprung in der Rangliste: Von Platz 214 geht es hoch auf Position 153 im ATP-Ranking.

„Ich bin richtig erschöpft, aber dieser Sieg bedeutet mir unglaublich viel“, erklärte Garin nach dem Match. „Letztes Jahr war mental sehr schwer für mich, ich habe nur wenige Turniere gespielt. Im Winter habe ich mir dann selbst ein Versprechen gegeben: professioneller zu arbeiten, fokussierter zu sein – und das habe ich die letzten Monate durchgezogen. Heute bin ich stolz darauf.“

Mit dem Titel in Mauthausen feiert Garin seinen insgesamt fünften Karrieretitel auf Challenger Ebene, neben seinen fünf Triumpfen auf der ATP Tour. Der Sieg in Mauthausen könnte für Garin der Startschuss sein, um wieder an frühere Erfolge anzuknüpfen.

Piros in Ostrava erfolgreich

Unterdessen schnappte sich Zsombor Piros in der Tschechischen Republik den Titel bei den Ostra Group Open by Purposia. Der 25-jährige Ungar besiegte im Endspiel in Ostrava den an Nummer acht gesetzten Libanesen Hady Habib 6:3, 6:2 in knapp unter einer Stunde Spielzeit.

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Rodriguez Taverna triumphiert in Porto Alegre

Unter strahlend blauem Himmel, bei sommerlichen Temperaturen und vor vollen Tribünen feierte Santiago Rodríguez Taverna auf der anderen Seite des Atlantiks den Titelgewinn bei den Ano II - Brasil Tennis Open. Der 25-jährige Argentinier setzte sich in einem spannenden Finale des ATP Challenger 50-Turniers auf den Sandplätzen der Associação Leopoldina Juvenil in Porto Alegre gegen den Spanier Nikolas Sánchez Izquierdo mit 4:6, 6:4 und 7:6(6) durch.

Für Taverna, derzeit Nummer 261 der ATP-Weltrangliste, ist es der zweite Titel seiner Karriere auf Challenger-Ebene. Sein erster Triumph gelang ihm 2022 in Buenos Aires. Mit dem Erfolg in Porto Alegre, der ihm 50 ATP-Punkte und 8.350 US-Dollar Preisgeld einbringt, kehrt er zurück in die Top 200 und wird ab Montag auf Rang 196 geführt.

„Ich bin sehr glücklich, hier in Porto Alegre diesen Titel gewonnen zu haben – in diesem wunderbaren Club, vor diesen tollen Fans“, freute sich Taverna nach seinem Erfolg. „Ich bin gut in die Saison gestartet, mit konstanten Ergebnissen, und jetzt auch mit diesem Challenger-Titel. Mein Ziel ist es, weiter an meinen Schwächen zu arbeiten, meine Stärken auszubauen und im Ranking weiter nach oben zu klettern.“

Finalist Nikolas Sánchez Izquierdo erhielt 25 ATP-Weltranglistenpunkte sowie 4.910 US-Dollar Preisgeld.

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Atmane erneut erfolgreich in Guangzhou

In Asien hat sich Terence Atmane den Titel beim Guangzhou Nansha International Challenger 2025 gesichert. Der an Nummer vier gesetzte Franzose setzte sich im Finale des ATP Challenger Tour 75 Hartplatzturniers in China gegen den australischen Titelverteidiger und an Nummer drei gesetzten Tristan Schoolkate mit 6:3, 7:6(4) durch.

Für den 23-Jährigen ist es bereits der zweite Triumph in Guangzhou, nachdem er hier bereits vor zwei Jahren die Trophäe in die Luft strecken konnte. Auf dem Weg ins Endspiel besiegte Atmane in der unteren Hälfte des Tableaus den chinesischen Wildcard-Spieler Rigele Te, den Russen Marat Sharipov, dessen Landsmann Ilia Simakin, sowie den an Nummer zwei gesetzten US-Amerikaner Brandon Holt.

Im Finale zeigte Atmane eine starke Leistung: Mit neun Assen und einer Quote von 82 Prozent gewonnener Punkte beim ersten Aufschlag entschied er die Partie nach einer Stunde und 40 Minuten für sich.

Mit dem Erfolg in Guangzhou holte Atmane seinen insgesamt vierten Titel auf der ATP Challenger Tour – und bereits den zweiten in dieser Saison, nachdem er im vergangenen Monat auch in Busan triumphiert hatte.

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„Es ist ein sehr gutes Gefühl. Die harte Arbeit zahlt sich aus“, sagte Atmane. „Ich gebe jeden Tag mein Bestes und ich will diese Einstellung während meiner gesamten Karriere beibehalten – mal sehen, wie es läuft. Mein Geheimnis hier in Guangzhou? Ich gehe jeden Tag in den Uni Park und trinke dort einen richtig guten Eistee. Mir gefallen die Bedingungen hier. Die Bälle und die Plätze sind sehr schnell. Das ist gut für mein Tennis. Ich habe jetzt eine 10:0-Bilanz hier. Dieser Ort ist etwas ganz Besonderes für mich.“

Neben 75 ATP-Weltranglistenpunkten verdiente Atmane 14.200 US-Dollar Preisgeld. Außerdem konnte er in Guangzhou seine Pokémon-Sammlung erweitern. „Ich bin ein großer Fan. Ich habe eine der größten Pokémon-Kartensammlungen in Frankreich. Ich habe praktisch ein ganzes Zimmer voller Pokémon-Karten. Ich habe mir hier im Uni Park ein paar Sachen gekauft. Zum Glück ist meine Mutter diese Woche bei mir – und sie hat etwas extra Gepäck dabei, um alles mit nach Hause zu nehmen.“

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Weiter geht’s auf drei Kontinenten

Die ATP Challenger Tour wird in dieser Woche mit vier Turnieren auf drei Kontinenten fortgesetzt. Bei den Wuxi Open geht der Australier Adam Walton als Top-Favorit ins Rennen. Tristan Schoolkate und Terence Atmane sind ebenfalls wieder in China am Start.

Der Santos Brasil Tennis Cup führt den Sandplatz-Swing in Brasilien fort. An Nummer eins ist dabei der Ecuadorianer Alvaro Guillen Meza gesetzt. Zum weiteren Favoritenkreis auf den Titel zählen die Peruaner Juan Pablo Varillas und Gonzalo Bueno, sowie der Chilene Matias Soto.

In Europa gehen die Tenniscracks bei den Abruzzo Open Francavilla al Mare sowie bei den Advantage Cars Prague Open auf Punktejagd. In Italien ist der Franzose Kyrian Jacquet die Nummer eins des Turniers, in Tschechien führt der Japaner Shintaro Mochizuki das Feld an.