Challenger Turniere damals und heute
Dass sich die Challenger-Szene seit seinen aktiven Tagen verändert hat, beobachtet Kindlmann aufmerksam – und nicht ohne Wehmut. „Früher hatten die Turniere einen persönlichen Touch“, erinnert er sich. „Ehrenamtler haben die Events getragen, man kannte sich, es gab Players Partys. Es war ein echtes Miteinander.“
Diese Atmosphäre sei heute vielerorts verloren gegangen – und mit ihr einige traditionsreiche Events. „Es macht mich traurig, dass einige dieser Turniere, wie mein Heimturnier in Oberstaufen, nicht mehr existieren. Oberstaufen ist nicht am Geld gescheitert, sondern es standen einfach keine Nachfolger parat, die bereit waren, das Turnier ehrenamtlich fortzuführen. Das ist natürlich extrem schade. Ich war damals die Nummer 130 der Welt und es war hervorragend, so viele Turniere in meiner Heimat spielen zu können.“
In Deutschland hat sich auch die Infrastruktur verändert – etwa durch den Belagswechsel in der Halle. „Früher gab es keinen Rebound-Ace-Belag. Da wurde auf Teppich gespielt: egal ob in Aachen, Wolfsburg oder Hamburg“, blickt Kindlmann zurück. „Das Challenger in Heilbronn war ein großes Hallenevent. Und heute? Das letzte Challenger auf Teppich war in Ismaning, wo ich mit Dominik Ende letzten Jahres vor Ort war.“
Währenddessen zeigt Italien, wie es gehen kann: „Wir waren vor drei Wochen in Sardinien. Dort wurden in einem Resort fünf Turniere auf einer Anlage ausgetragen – das ist schon clever organisiert“, lobt der 42-jährige.
Es ist für junge Spieler extrem hilfreich, viele Turniere im eigenen Land zu haben. Das spart enorme Reisekosten.