Nach einigen Night-Sessions musste Alexander Zverev am Dienstag im Viertelfinale in der Mittagssonne gegen Tommy Paul ran.

Nachdem Jannik Sinner nach seinen positiven Dopingtests nun für drei Monate bis Anfang Mai bei gesperrt wurde, haben Alexander Zverev und Carlos Alcaraz die Chance, in der Weltrangliste wertvolle Punkte zu sammeln.

Denn Sinner erreichte im vergangenen Jahr in Indian Wells das Halbfinale und gewann im Anschluss den Titel in Miami. Wenige Wochen später folgte ein weiteres Halbfinale beim Masters-Turnier in Monaco sowie das Viertelfinale in Madrid, wo er verletzungsbedingt nicht gegen Auger-Aliassime antreten konnte.

Über 1.600 Punkte, die Sinner 2024 im März und April gemacht hatte, kann er in diesem Jahr also nicht verteidigen. Alexander Zverev, der aktuell einen Platz hinter Sinner in der Weltrangliste steht, und der Weltranglisten-Dritte Carlos Alcaraz haben nun also die Möglichkeit einen großen Sprung im Rennen um Platz eins zu machen.

Advertising

2024 holte sich Jannik Sinner den Titel in Miami mit einem 6:3, 6:1-Sieg über Grigor Dimitrov im Finale.

2024 holte sich Jannik Sinner den Titel in Miami mit einem 6:3, 6:1-Sieg über Grigor Dimitrov im Finale.

Diese Ergebnisse braucht Zverev, um Sinner einzuholen

„Das wird wirklich schwierig“, äußerte Zverev im Interview mit der ATP. Denn der 27-Jährige weiß genau, was es nötig ist, um Sinner einzuholen. „Ich muss fast jedes Turnier gewinnen, was ich machen kann“, sagte er.

Auch wenn es ein großes Ziel des Deutschen ist, den ersten Weltranglisten-Platz zu erklimmen, will er seinen Fokus anders setzen. „Ich muss mich auf mich selbst konzentrieren. Ich muss mein Spiel verbessern und an den Dingen arbeiten, an denen ich arbeite, um gegen diese Leute in den nächsten Jahren zu gewinnen.“

Zverevs großes Ziel ist es, einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen. Daher wäre es ihm wohl lieber, mit einem Major-Sieg an die Spitze der Weltrangliste zu klettern, als von einer Sperre Sinners zu profitieren.

Advertising

Alexander Zverev über seine Chancen auf die Nr. 1

Wie dem aber auch sei, Zverev müsste in der Tat über die kommenden Wochen richtige Glanzleistungen bringen, um Sinner vom Thron zu stoßen. Denn die aktuelle Differenz zwischen der Nummer eins und der Nummer zwei der Weltrangliste beträgt noch über 3.000 Punkte.

Bevor Sinner also seine Dopingsperre abgesessen hat und in Rom in den Tenniszirkus zurückkehrt müsste Zverev nach einigen Berechnungen bei den 500er-Turnieren in Rio und Acapulco mindestens das Halbfinale erreichen und sogar eines der Events gewinnen. Im Anschluss wären ein Viertel- und ein Halbfinale bei den Masters-Turnieren in Indian Wells und Miami nötig sowie mindestens das Viertelfinale in Monte Carlo sowie ein Sieg in München (eine Alternative wäre das Halbfinale in Monaco und das Endspiel bei den BMW Open). Doch damit nicht genug. Denn auch in Madrid müsste Zverev mindestens ins Finale kommen, um die Spitze der Weltrangliste zu erreichen.

Advertising

Auch Alcaraz mit Chancen auf Platz eins

Wie Zverev sagt – „Es wird schwierig“. Noch schwieriger wird es allerdings für Carlos Alcaraz, der aktuell über 1.000 Punkte hinter Zverev auf Platz drei der Weltrangliste steht. Aller Voraussicht nach müsste der Spanier in den kommenden Wochen nämlich zwei Masters-Titel gewinnen sowie zwei weitere 500er-Turniere, um auf eine Rückkehr auf Platz eins zu hoffen.

„Die Nummer eins zu werden, ist immer ein Ziel“, erklärte auch Alcaraz sein Ziel für das Jahr. „Dass Sinner aber nicht da ist, ändert für uns nichts. Wir versuchen, uns in unserem Bereich zu verbessern und konzentrieren uns auf die Arbeit, die es braucht, um die Nummer eins zu werden.“

Advertising

Klar ist jedenfalls, dass es in den kommenden Monaten ein heißes Rennen um den ersten Weltranglisten-Platz geben wird. Zverev kann die ersten Punkte in dieser Woche beim 500er-Turnier in Rio de Janeiro machen, wo er als einziger Top-Ten-Spieler startet. Alcaraz hingegen bekommt in Doha von Alex de Minaur, Novak Djokovic, Daniil Medvedev und Andrey Rublev hochkarätige Konkurrenz.

Während Alcaraz in Doha und Acapulco pausiert, geht Zverev an Mexikos Pazifikküste an den Start, bevor beide in Indian Wells aufschlagen.

Auch interessant: Alexander Zverev im Exklusiv-Interview: "Habe mich als Mensch verändert!"