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Neue Folge A bis Z – der Podcast der Zverev-Brüder
In Folge 7 des Podcast von Alexander und Mischa Zverev ist Sportlegende Dirk Nowitzki zu Gast.
VonTENNIS.com
Veröffentlicht Okt. 29, 2024
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Mit Boris Becker, dem bislang erfolgreichsten deutschen Tennisspieler und Toni Kroos, einem bedeutenden deutschen Fußballer waren bereits zwei Sportlegenden im Podcast „A bis Z“ der Zverev Brüder Alexander und Mischa zu Gast. Nun folgt ein weiteres Highlight. Denn mit Dirk Nowitzki ist nicht nur einer der erfolgreichsten Sportler aus Deutschland der siebte Gesprächspartner der beiden Profi-Tennisspieler, sondern auch „einer der größten Basketballer aller Zeiten“. Mit 1.522 Spielen zählt er zu einem der vier am häufigsten eingesetzten Akteure und mit 31.560 erzielten Punkten zu den sechs besten Korbjägern der NBA-Geschichte.
Deshalb wurde Dirk Nowitzki kein Tennisprofi
Doch dass Nowitzki einmal den Weg als Basketballer einschlagen würde, war in seiner Kindheit und Jugend nicht immer klar. Denn die erste Sportart, die er für sich wählte, war Tennis. Bis er 13/14 Jahre alt war, spielte er sogar recht erfolgreich in seiner Heimat, wie er im Gespräch mit Sascha und Mischa Zverev erzählt: „Ich war Unterfränkischer Meister und war mal in der Bayern-Auswahl. Tommy Haas war derselbe Jahrgang, ist aber dann schon nach Amerika gezogen mit 13 Jahren oder so. Er war immer die Nummer eins in Bayern“, erinnert sich Nowitzki.
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Wenn Nowitzki aber so erfolgreich im Tennis war, woher kam dann der Wechsel zum Basketball?
„Ich wurde von Bayern gefördert und war in der Bayerischen Tennis-Förderung. Irgendwann war ich bei einer Bayern-Auswahl in München bei einem Kader. Da war ein Coach, der sagte: „Jetzt machen wir uns mal warm. Macht mal zehn Liegestütze.“ Ich war so dünn, ich konnte nicht mal einen Liegestütz machen. Er hat mir dann einen üblen Report geschrieben, wodurch ich am Schluss aus der Bayern-Förderung geflogen bin.“
Diese Geschichte habe dem gebürtigen Würzburger dann die Entscheidung leichter gemacht, sich voll und ganz auf Basketball zu fokussieren.
Dirk Nowitzki: "Ich kam ich hier her und war ein absoluter Niemand!"
Erst spielte Nowitzki für den DJK Würzburg in der deutschen Liga, bevor er dann 1998 im Alter von knapp 20 Jahren in die USA zur nordamerikanischen Profiliga NBA wechselte. So traumhaft die Karriere des Profi-Basketballers in den Geschichtsbüchern auch wirkte, gab es dennoch harte Zeiten für ihn. Besonders in den ersten Jahren hatte Nowitzki in den USA zu kämpfen.
„Das war schon eine schwere Zeit damals, weil der Schritt von Würzburg in der zweiten Liga und kurz erste Liga zu NBA einfach riesen-groß war. Ich war physisch nicht ganz so weit, war ein bisschen dünn und nicht so körperbetont. Die Spieler waren komplett anders, viel schneller, viel athletischer und wahnsinnig physisch. Dann habe ich mich nicht richtig wohlgefühlt.“
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Obwohl Nowitzki in Deutschland sein Abitur machte und über acht Jahre lang Englisch lernte, kristallisierte sich auch die Sprache als Anfangshürde heraus. „In der Umkleide ist ganz anderes englisch geredet worden“, erzählt er heute. „Es hat echt fast zwei bis drei Jahre gedauert, bis ich alles verstanden habe, bis ich selber kommunizieren konnte.“
Doch auch auf dem Spielfeld merkte „das deutsche Wunderkind“, wie er gerne genannt wird, dass er zur neueren Generation des Teams gehörte und erst lernen musste, sich einzugliedern. „Ich kannte die ganze Taktik nicht. Es war schon verdammt viel, was da auf mich eingeprasselt ist. […] In Würzburg habe ich fast 40 Minuten am Stück gespielt und dann kam ich hier her und war ein absoluter Niemand. Ich musste so Rookie-Sachen machen, Bälle aufsammeln, Taschen tragen, Taschen aus dem Flugzeug ein- und ausladen.“
Erst zum Ende seiner ersten Saison kam Nowitzki dann richtig zum Einsatz und konnte beweisen, was er kann. Heute weiß er: „Da musste jeder am Anfang durch. Ich glaube, mittlerweile ist das ein bisschen softer geworden. Das ist jetzt nicht mehr so krass“, denkt er. „Im Nachhinein war das ein sehr wichtiges Jahr für mich. Ich habe viel gelernt, auch die Systeme gelernt.“
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So entstand Nowitzkis Fadeaway
Im Anschluss entwickelte sich der 2,13-Meter-Mann zu einem der erfolgreichsten Basketballer der NBA. Ab 1999 bis 2019, dem Ende seiner Profi-Karriere, spielte Nowitzki ausschließlich für die Dallas Mavericks, mit denen er auch 2011 die NBA-Meisterschaft gewann. Über die Jahre hinweg entwickelte sich ein Alleinstellungsmerkmal des Würzburgers: der einbeinige Fadeaway.
Sascha und Mischa Zverev wollen wissen: „Hast du das trainiert oder ist das aus der Natur raus zu dir gekommen? War es Zufall oder geplant?“
Nowitzki lacht: „So ein bisschen beides. Ein bisschen zufällig draufgefallen. In meinen 20er-Jahren habe ich den Schuss fast überhaupt nicht geworfen. Ich habe ihn nicht gebraucht, war schnell genug, an Leuten vorbeizuziehen, zur Freiwurflinie zu gehen. Als ich dann älter geworden bin, wurde es auch schwerer, 82 Spiele durchzuziehen. Du wirst gefoult, du wirst gehackt. Ich wollte aber einen Schuss erfinden, wo ich weiß, ich kann den zu jeder Zeit schießen. Ich muss ja nicht groß Energie verschwenden. Ich kann mich ein bisschen zurücklehnen und einfach über die Leute drüber schießen, weil ich 2,13 Meter groß bin“, berichtet er über die Entstehung seines Fadeaways.
„In einem Spiel bin ich dann von einem Fuß mal abgesprungen und der ist reingegangen. Also es war nicht so, dass ich zu Hause war und mir das überlegt habe. Das war also glücklich in einem Spiel. Der ging ein paar Mal rein. Dann habe ich es in meine Trainingsroutine aufgenommen. Und dann habe ich es immer mehr geschossen.“
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Dirk Nowitzki: Einer der größten Tennisfans
Mittlerweile ist Nowitzki aber im Basketball-Ruhestand. Für ihn bedeutet das: Mehr Zeit für seine zweite Leidenschaft Tennis.
„Ich muss sagen, ich hab echt die Nase ein bisschen voll vom Basketball nach meiner Karriere. Ich habe 21 Jahre gespielt und hab da echt die ersten zwei Jahre überhaupt kein Interesse gehabt, Basketball zu schauen, Basketball zu spielen. Dann hab ich Tennis wieder entdeckt“, sagt er. Zwar besucht er immer wieder verschiedene Tennisevents wie das Masters-Turnier in Indian Wells, das 250er-Turnier in Dallas oder erst kürzlich den Laver Cup in Berlin, dennoch steht er auch gerne selbst auf dem Court. „Natürlich habe ich ein paar gesundheitliche Probleme. Ich kann nicht am Platz rumrennen wie ein Wilder, aber es macht Spaß, ein paar Vorhände zu hauen. Ich habe die Liebe wieder entdeckt. Aber Fan war ich immer vom Sport, ich habe immer geschaut.“
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Wie sehr ihn der Tennissport begeistert, merkt man an der Art und Weise, wie er vor den Zverev-Brüdern ins Schwärmen gerät. „Jeder Sport entwickelt sich weiter. Es ist schon Wahnsinn, was die Jungs heutzutage machen. Früher waren die Großen immer Serve & Volley-Spieler und Bewegen ging nicht. So einen wie Medvedev, wie er da hinten rumslidet und verteidigt, hat man früher nie gesehen.“
In seiner Kindheit und Jugend verfolgte Nowitzki vor allem die Matches von Steffi Graf und Boris Becker. Gleichzeitig war er auch ein „Riesen-Agassi-Fan“, wie er selbst sagt. Doch dann kamen andere Spieler auf die Tennistour, die den Würzburger noch mehr beeindruckten: „Dann kam Roger. Wie locker das alles aussah, als würde er überhaupt nicht schwitzen im Spiel. Es war schon echt beeindruckend, wie sauber er schlägt und wie viel Stil das hatte, wie er spielt. Auch Rafa ist unglaublich. Er hat halt einen anderen Stil. Aber wie Rafa da rumkämpft, und jeden Ball spielt, als wäre es sein letzter Ball.“
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Und wenn man schon genau bei diesem Thema ist, darf natürlich eine Frage nicht fehlen, die auch Sascha Zverev als neugeborener Interviewer auf dem Schirm hat: „Federer, Nadal oder Djokovic. Wer ist der GOAT?“, will der Weltranglisten-Dritte von Nowitzki wissen.
Der 46-Jährige kennt die Ansichten von Zverev und teilt seine Meinung: „Ich bin bei dir. Wie du vorher gesagt hast mit den Statistiken. Mittlerweile ist Djokovic der GOAT. Jetzt hat er auch noch die Olympischen Spiele im Sommer gewonnen. Jetzt hat er wirklich alles geholt, was man holen kann“, so Nowitzki. Dennoch hat er einen anderen Lieblingsspieler: „Mein Liebling war natürlich immer Federer.“
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Wer ist der GOAT im Basketball?
Selbst ist Alexander Zverev auch als großer Basketball-Fan bekannt. Deshalb will er ebenfalls wissen: „LeBron James oder Michael Jordan. Wer ist der GOAT?“
„Jordan ist für mich nach wie vor der GOAT. Auch wenn Le Bron alle Rekorde gebrochen hat. Wenn man Jordan als Kind geliebt hat, kann man die Liebe nicht mehr verlieren“, beantwortete Nowitzki bereits im Verlauf der siebten Episode. Später wird er noch mal spezifischer: „Ich bin nach wie vor ein riesiger Michael Jordan Typ. 90er Jahre, bin aufgewachsen, sechs Meisterschaften geholt, er hat nie eine Finalserie verloren. Er ist für mich der GOAT. Wobei man sagen muss: Was LeBron geleistet hat. Nie hat man gedacht, dass man Karims Rekord mal brechen kann und er hat jetzt 40.000 Punkte. Seine Konstanz über 20 Jahre ist schon Wahnsinn. Bei jeder Mannschaft. Aber wenn du mir sagst, du hast ein Spiel zu gewinnen, dann würde ich immer Michael Jordan nehmen.“
Das und viele weitere Themen wie exklusive Einblicke in Dirk Nowitzkis Karriere als NBA-Spieler, die härteste Zeit seines Lebens und warum er zwei Wochen lang nicht das Haus verließ, herausfordernde Situationen auf dem Spielfeld und Analysen von anderen Spielern und Coaches, seht ihr in der neuesten Folge „A bis Z“ auf tennischannel.de.
Die Audio-Version ist auf allen gängigen Podcast-Plattformen verfügbar.